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Reutlingen:

Rat der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde beschließt Haushalt

Stand: 26.02.15 18:14 Uhr

Der Rat der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde hat den "Plan für die kirchliche Arbeit 2015" mit einem Volumen von neun Millionen Euro beschlossen. Rund 38 Prozent der Einnahmen sind Kirchensteuermittel. Durch eine an alle Gemeinden der Landeskirche gezahlte Kirchensteuer-Sonderzuweisung, die für Reutlingen 318 000 Euro beträgt, konnte der Etat ausgeglichen werden.

Vor allem bei Baumaßnahmen zur Instandhaltung von Pfarr- und Gemeindehäusern seien die Rücklagen in einigen Fällen aufgebraucht, hieß es in den Erläuterungen durch Kirchenpfleger Herbert Märkle. Landessynodaler Dr. Martin Plümicke bedauerte, dass die Kirchensteuer-Mehreinnahmen der Landeskirche nur zu einem kleinen Teil an die Gemeinden weitergegeben würden. Bisher habe sich in der Landessynode keine Mehrheit gefunden, um eine solche Ausschüttung durchzusetzen.

Der 1. Vorsitzende, Dr. Martin Willmann, informierte den Gesamtkirchengemeinderat über einen Anstieg der Kirchenaustritte 2014 um rund 70 Prozent. Auslöser seien hauptsächlich die Briefe der Geldinstitute zum direkten Abzug der Abgeltungssteuer gewesen. Die Information, dass dies keine neue Kirchensteuer sei, sei dabei nicht ausreichend deutlich geworden.

Als „gelinde gesagt nicht hilfreich" bezeichnete Willmann die Reaktion des Oberkirchenrats auf die besorgte Anfrage aus der Gesamtkirchengemeinde zur Informationspolitik der Landeskirche zu diesem Thema. Bei einem Forum für Kirchengemeinderäte am 20. März mit Prälat Dr. Christian Rose solle die Kommunikation zur Kirchensteuer erneut angesprochen werden, regte Willmann an.

Der Vorsitzende informierte auch über die Belegung des ehemaligen Brenzgemeindehauses und von dessen Hausmeisterwohnung als Erstunterkunft für Flüchtlinge ab März. Dazu gibt es am Montag, 2. März, 20 Uhr, eine öffentliche Informationsveranstaltung des Landratsamtes im Matthäus-Alber-Haus.

Hinsichtlich der Unterbringung nach einer Asyl-Anerkennung hat sich der Engere Rat der Gesamtkirchengemeinde an die Fraktionen des Reutlinger Gemeinderats gewandt mit der Bitte, die Stadt möge eine weitere Sammelunterbringung vermeiden und die Fortsetzung der sozialen Betreuung der Flüchtlinge ermöglichen.

(jsn / Jürgen Simon)

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