Die handwerksähnlichen Gewerbe mussten 2014 gar den niedrigsten Betriebsstand seit der Handwerksnovelle von 2004 verzeichnen, bei der 53 von damals 94 Gewerken zulassungsfrei wurden. 4.949 Unternehmen werden in der Region gezählt, das entspricht einem Rückgang von 84 Betrieben. Mit einem negativen Saldo ist vor allem das Körperpflege- und Reinigungsgewerbe betroffen, zu dem etwa die Kosmetiker mit einem Rückgang von 19 Betrieben gehören.
Das zulassungsfreie Handwerk hingegen kann wie in den vergangenen Jahren weiter zulegen. 119 Unternehmen mehr und damit 6.206 Betriebe gibt es Ende 2014 im Stuttgarter Kammerbezirk. Besonders die Fliesenleger (+ 77), Fotografen (+ 58) und Raumausstatter (+ 24) hatten daran einen erheblichen Anteil. Rechtsexperte Jürgen Rüdinger beobachtet diese Zahlen mit großer Sorge. In den zulassungsfreien und den handwerksähnlichen Gewerben sei der Qualifikationsgrad der Inhaber sehr gering. Dass ein Gründer in diesem Bereich einen Meister- oder Gesellenbrief vorlegen könne, sei eher die Ausnahme. Damit läge auch die Verantwortung einer qualifizierten Ausbildung in diesen Berufen bei immer weniger Meisterbetrieben. Rund ein Drittel der Gründer im Vollhandwerk und den handwerksähnlichen Berufen komme vor allem aus dem osteuropäischen Ausland, deutlich mehr seien es im zulassungsfreien Handwerk mit 42 Prozent, so Rüdinger.
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