Artikel 22 des Staatsvertrages zwischen Deutschland und Dänemark biete beiden Partnern bei erheblichen Kostensteigerungen die Möglichkeit, neu zu verhandeln. Wenn die Verkehrsminister im Sinne ihrer Länder verantwortungsvoll mit dem Vorhaben umgehen wollten, dann müssten sie noch vor dem ersten Spatenstich aussteigen. Das wäre gut für die Staatshaushalte, angesichts fehlender Mittel besser für den Erhalt bestehender Infrastruktur und am allerbesten für Natur und Umwelt, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Seit über einem Jahrzehnt engagiert sich der NABU gegen eine feste Fehmarnbeltquerung. Der NABU hat in der Vergangenheit eigene Gutachten unter anderem zum infrastrukturellen Bedarf in Auftrag gegeben und sieht sich durch weitere aktuelle kritische Bewertungen des Großprojekts, wie zum Beispiel der Consultingtochter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung DIW Econ oder der vernichtenden Kritik des dänischen Verkehrsexperten Knud Erik Andersen, in seinen jahrelangen Warnungen bestätigt. Unter anderem sei der parallel weiterlaufende Fährbetrieb der Reederei Scandlines bei den finanziellen Analysen völlig unberücksichtigt geblieben, wobei laut Prognose der Vorhabenträger 2030 ohnehin lediglich rund 10.000 Fahrzeuge den Tunnel befahren sollen (Prognose Elbtunnel 2030: 160.000).
Das Vorhaben sei schlecht geplant, verteuere sich weiterhin extrem und sei vor allem infrastrukturell völlig bedeutungslos. Dagegen stünden die absehbaren ökologischen Schäden im europäisch besonders geschützten Flora-Fauna-Habitat-Gebiet 1332 ‚Fehmarnbelt' in überhaupt keinem Verhältnis, so NABU-Fehmarnbelt-Experte Malte Siegert.
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