Welche Zahlen korrekt seien, belege eine Antwort des Kultusministeriums auf eine Anfrage der Regierungsfraktionen. Die Personalkosten pro Schüler lägen bei 5.800 Euro für Gemeinschaftsschulen (nach CDU bei 7.000 Euro) und bei knapp 4.000 Euro für Realschulen (nach CDU bei 2.800 Euro). Am Gymnasium seien es 5.400 Euro (laut CDU 3.600 Euro). Mit dieser Berechnung widerlege das Kultusministerium Behauptungen der CDU, dass die Landesregierung die Gemeinschaftsschule unnötig übervorteile und dass die angeblichen Kosten um mehr als das 2,5fache über denen der Realschule liegen würden, so Boser und Fulst-Blei.
Dass es einen Unterschied gebe, sei bei unterschiedlichen Schulformen logisch. Wenn man eine Ganztagsschule mit einer Realschule ohne Ganztagesbetrieb vergleiche, sei es doch logisch, dass für das Ganztagsangebot mehr Lehrerstunden gebraucht würden, so Boser. Das gelte auch für das Gymnasium, wo andere Lehrerwochenstunden notwendig seien. Zudem gebe es mehr inklusive Beschulung an Gemeinschaftsschulen, was mehr Stunden benötige. Ohne diese zwei Effekte liege der Unterschied bei den Lehrerwochenstunden pro Schülern bei 1,59 an der Gemeinschaftsschule und an der Realschule bei 1,38 – unterschiedlicher Stundenpläne wegen. Im kommenden Schuljahr werde es durch zusätzliche Poolstunden an den Realschulen zugleich eine Annäherung geben.
Wenn die CDU ihre Zahlen nicht frei erfunden habe, dürfte sie es sich zu einfach gemacht haben, so Fulst-Blei. Wer einfach nur die Kosten für verbeamtete Lehrer durch die Zahl an Schülern teilt, zeige, dass er an einer fundierten Kosten-Leistungsrechnung kein Interesse habe, vermutete Fulst-Blei. Man wolle eigentlich keine Mathematik-Spielchen mit der CDU ausfechten. Für SPD und Grüne stehe im Vordergrund, dass jedes Kind nach seinen Bedürfnissen gefördert werde, sagte Bose weiter. Auch die CDU solle sich lieber auf eine Debatte über Inhalte einlassen, betonte Fulst-Blei.
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