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Europa:

PRO ASYL fordert EU-Seenotrettungsdienst

Stand: 16.02.15 17:03 Uhr

Mit Trauer und Empörung reagiert PRO ASYL auf das Sterben von Bootsflüchtlingen vor Lampedusaletzte Woche. Nach Angaben des UNHCR sind möglicherweise hunderte Schutzsuchende gestorben.

Europa müsse umgehend einen zivilen europäischen Seenotrettungsdienst einrichten, forderte Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL. Deutschland dürfe nicht wegsehen, es brauche Schiffe, Technik und Personal. Hieran müsse sich die Bundesrepublik ernsthaft beteiligen, so Burkhardt. Bislang stellt Deutschland nur einen Hubschrauber zur Überwachung der Grenzen, kein einziges Schiff wurde entsendet. PRO ASYL appelliert an Innenminister de Maizière, seine hartherzige Haltung endlich aufzugeben und für den Aufbau einer europäischen Seenotrettung einzutreten.

Seit Beendigung der italienischen Rettungsoperation „Mare Nostrum", die zehntausende Menschen rettete, kritisiert PRO ASYL, dass die europäische Folgeoperation Triton keine Seenotrettungsoperation sei, sondern lediglich der Grenzüberwachung diene. Besonders dramatisch: Der drastisch reduzierte Einsatzradius und die geringere Mittelausstattung. Triton erweise sich zunehmend als Sterbebeobachtungsoperation.

Triton patroulliert in der Regel nur bis etwa 30 Seemeilen vor der italienischen Küste und vor Lampedusa. Mare Nostrum ist demgegenüber in der Vergangenheit bis nahe an die libysche Küste herangefahren, die knapp 160 Seemeilen von Lampedusa entfernt ist. Nun scheint sich zu bestätigen: Noch mehr Tote seien die absehbare Folge.

Die Länder Europas dürften nicht länger zusehen, wie Flüchtlinge aus Kriegs- und Krisengebieten vor verschlossenen Grenzen stünden und dann verzweifelt versuchten, ihr Leben zu retten und dabei elend zugrunde gingen, sagte Burkhardt.

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