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Hamburg:

Hamburg hat gewählt - Vorläufiges Ergebnis: FDP meldet sich mit 7,4% zurück - AfD schafft mit 6,1% Einzug in Bürgerschaft. SPD Wahlsieger mit 45,7%

Stand: 15.02.15 23:19 Uhr

15.02.2105. Hamburg hat gewählt - Das vorläufige Ergebnis des Landeswahlleiters liegt vor: Die SPD mit Olaf Scholz erhält 45,7 % (-2,7%). Die CDU verliert 6,0% und fährt mit 15,9% ihr bisher schlechtestes Ergebnis in Hamburg ein. Die Grünen erreichen 12,2% und legen einen Prozentpunkt zu. Die Linken legen um 2,1% deutlich zu und kommen auf 8,5%. Die FDP hat nicht nur ihren Durchhänger überwunden, sondern legt um 0,7% zu und glänzt mit 7,4%. Die AfD schafft mit 6,1% klar den Einzug in das erste westdeutsche Landesparlament (+ 6,1%). Sonstige Parteien erreichen 4,2 (-1,2%).

Die Sitzverteilung: Die SPD (58 Sitze) verfehlt knapp die absolute Mehrheit von 61 Sitzen und ist für die kommende Legislaturperiode auf einen Junior-Koalitionspartner angewiesen. SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz bekräftigte noch am Wahlabend, dass entspechend der Wahlkampfaussage nun mit den Grünen gesprochen werde.

Die Grünen, nun designierter Junior-Koalitionspartner, erreichen 15 Sitze. Zusammen hätte eine rot-grüne Koalition 73 Sitze, und läge damit  komfortable 12 Sitze über der absoluten Mehrheit von 61 Sitzen.

Die Spitzenkandidatin der FDP, Katja Suding, hat freilich auch die von der FDP heute gewonnenen 9 Sitze für eine Junior-Partnerschaft mit der SPD ins Spiel gebracht. Das Koalitionsangebot der FDP dürfte es der SPD leichter machen, Themen und Positionen in den bereits gesetzten rot-grünen Koalitionsverhandlungen durchzusetzen.

In ersten Stellungnahmen sehen FDP-Politiker wie Parteichef Lindner und Präsidiumsmitglied Theurer den Erfolg der FDP als Ergebnis harter inhaltlicher Arbeit und Neuausrichtung - und als richtungsweisend für die kommenden Landtagswahlen in Bremen und Baden-Württemberg.

Die AfD schafft mit 8 Sitzen souverän den Einzug ins Hamburger Landesparlament.  Hamburg ist zugleich Stammland der AfD-Gründer Lucke und Henkel. Beide verbaten sich die Einmischung rechtsgerichteter Parteikollegen in den Hamburger Wahlkampf und richteten diesen marktwirtschaftlich-liberal aus.

AfD Spitzenkandidat Jörn Kruse, emeritierter Wirtschaftsprofessor, sagte vor laufender Kamera: " Jetzt können wir zeigen, wer wir wirklich sind: Liberal und konservativ - aber ganz bestimmt nicht rechts!"

Die Linken erhalten 11 Sitze. Sie haben ihr Wahlergebnis um fast ein Drittel ausgebaut.

Die CDU hält nach der bitteren Niederlage noch 20 Sitze. Während des Wahlkampfes war der CDU möglicherweise zum Verhängnis geworden, dass für sie den Umfragen zufolge keine Chance bestand, die Wahl zu gewinnen. Dies könnte Stammwähler demotiviert haben, und Wechselwählern die Entscheidung für andere Parteien erleichert haben.

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