Reutlingen:

Hauptkommissar Reumann kann Narrenansturm nicht verhindern

Stand: 13.02.15 17:45 Uhr

Am "Schmotzigen Doarschdig" hatten die Verwaltungsbeamten in der Region gestern ihren wahrscheinlich schwersten Tag des Jahres. Überall stürmten die Narren die Rathäuser und Landratsämter und übernahmen die Macht. Wir haben ja ausführlich darüber berichtet. Fehlt noch das Landratsamt Reutlingen - denn auch das blieb natürlich nicht verschont.

Narren-Vollversammlung vor dem Reutlinger Landratsamt. Da war auch die Polizei vor Ort, um eventuelle Ordnungswidrigkeiten zu unterbinden – oder? Nein, es ist Landrat und Hauptkommissar Thomas Reumann, der sein Revier gegen die Narren energisch zu verteidigen versuchte.

Er hätte schon befürchtet, dass sie alle wieder kämen. Das Objekt der Begierde hätte er mitgebracht, und vorsichtshalber hätte er von der Alb noch die Kavallerie mitgebracht.

Der Schutzwall hielt aber nicht lange stand und die Meute rückte weiter vor. Doch dann kam das nächste Hindernis. Maut für Narren, die ins Landratsamt wollen. Und Ordnungshüter Reumann kontrollierte sorgfältig. Mit Mautvignette durften sie dann aber doch in den Großen Saal des Landratsamtes, wo sich Reumann dann einer Übermacht von Narren ausgesetzt sah.

Und wie üblich mussten sich die Hästräger den Schlüssel des Landratsamtes erst noch verdienen. Dieses Mal mit einem Mautquiz. Beispiel: wie viele geschotterte Waldwege gibt es im Landkreis?

150 Kilometer?Zum ersten, zum zweiten..das sei natürlich grottenfalsch! 450? 450 zum ersten, zum zweiten. Das sei immer noch falsch! 4200 Kilometer!? Der hätte gespickelt, sei aber trotzdem falsch! Das wäre das andere (Gelächter) Also wenn man lesen möchte, sollte man richtig lesen. Pass auf! 2000 Kilometer. So arg daneben wäre es nicht. Das gäbe eine halbe Schokolade.

Aber auch körperliche Betätigungen waren Bedingung...aber dann hatten die Hexen die Faxen dicke und ergriffen das Wort.

Also sie dächte, die Schlinge um seinen Hals, die würde gerade bedenklich enger. Man sähe: der Kopf würde schon etwas röter. In diesem Jahr hätten sie Hexen die ehrenvolle Aufgabe, den Schlüssel einzufordern und die Macht des Landratsamtes an sich zu weisen.

Und dann war der Widerstand auch bald gebrochen! Der Landrat gibt den Schlüssel ab und die Narren konnten ihn triumphierend präsentieren. Unter viel Getöse konnte die Party dann endlich steigen...der Hauptkommissar war entmachtet und fügte sich in sein Schicksal.

Wir wünschen ihm viel Erfolg bei der Rückgewinnung des Schlüssels. Spätestens kommende Woche am Aschermittwoch ist dann alles vorbei. Bis dahin wird aber noch ordentlich weiter geschunkelt.