Schnupfen | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Grippewelle auf dem Höhepunkt

Stand: 13.02.15 15:46 Uhr

Die Grippewelle hat die Region wieder fest im Griff. Die ersten Patienten hat das Uniklinikum Tübingen im Dezember aufgenommen. Jetzt hat die Epidemie offenbar ihren Höhepunkt erreicht, der sich auch noch zwei bis drei Wochen halten könnte. Was die aktuelle Grippewelle auszeichnet und welche Schutzmaßnahmen sinnvoll sind - darüber haben Experten des UKT heute Auskunft gegeben.


Plötzliches hohes Fieber, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen, Halsschmerzen und trockener Husten – das sind die typischen Symptome einer Grippe. Kurz gesagt, wenn sich aus Wohlbefinden plötzlich ein schweres Krankheitsgefühl entwickelt.

Damit hat Florian Kreth, leitender Oberarzt der interdisziplinären Notaufnahme am Tübinger Uniklinikum täglich zu tun. Im Schnitt landen jeden Tag zehn Menschen mit Atemwegsbeschwerden bei ihm in der Notaufnahme – fünf davon werden stationär aufgenommen. Zu Kreth und seinen Kollegen kämen ältere Patienten, die schwere Grunderkrankungen hätten, also schwere Lungen- oder Herzerkrankung; ebenso Patienten, bei denen das Immunsystem geschwächt sei, also Tumorpatienten. Die Verläufe seien laut Kreth ganz unterschiedlich. Dieses Jahr seien es viele Patienten, die sie nach drei oder vier Tagen schon wieder entlassen könnten. Aber natürlich gäbe es auch schwerere Verläufe – je nach Grad der Grunderkrankung. Auffällig sei Kreth zufolge, dass es ganz wenige junge Patienten seien. Eigentlich kämen keine sonst gesunden Patienten ohne Grunderkrankung in die Notaufnahme. Keine besorgniserregende Entwicklung also. Zwar seien die Zahlen der Erkrankungen in diesem Jahr höher als im Jahr zuvor, liegen aber durchaus im Rahmen.

Wer sich eine Grippe einfangen sollte, dem hilft Folgendes: zu Hause bleiben, sich ins Bett legen, gegebenenfalls Paracethamol nehmen. Dem Ärztlichen Direktor der Abteilung für Magen-Darm- und Infektionskrankheiten, Prof. Nisar Malek, sollten Eltern ihren Kindern aber kein Aspirin geben. Das sei etwas, was in dem Zusammenhang gefährlich sein könne. Außerdem solle man sich schonen und viel trinken. Und nach drei, vier Tagen sei die Sache in der Regel ausgestanden. Die Experten sprechen von einer "normalen" Grippewelle, die Ende März vermutlich zu Ende sein wird.

Glaubt man dem Ärztlichen Direktor der Abteilung für Magen-Darm- und Infektionskrankheiten, so ist eine Impfung der beste Schutz gegen Grippe. Grundsätzlich – so Malek – sollten sich Patienten über 60 Jahren impfen lassen; auch Patienten, die chronische Erkrankungen hätten wie Herz-, Nieren- und insbesondere Lungenerkrankungen. Patienten, die immunsuppressiv behandelt werden, sollten sich ebenfalls impfen lassen. Und natürlich alle Menschen im Gesundheitssystem, die Kontakt mit Grippepatienten haben könnten – so Malek. Sich für die aktuelle Grippewelle noch impfen zu lassen, schadet zwar nicht, ist aber wohl auch nicht von großem Nutzen, da das Abwehrsystem immer einige Zeit braucht, um den Impfstoff verwerten zu können. Am sinnvollsten ist eine Impfung daher im Oktober oder November, ehe die nächste Influenza ausbricht.

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