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Baden-Württemberg:

Männer machen immer öfter blau: DAK wertet sogenannte "blaue Scheine" aus

Stand: 13.02.15 11:27 Uhr

Fieber, Durchfall, Beinbruch: In Baden-Württemberg ist die Pflege kranker Kinder immer häufiger Männersache. Die Zahl der Väter, die zur Betreuung des kranken Nachwuchses dem Job fernbleiben, hat sich nach einer aktuellen Auswertung der DAK-Gesundheit in den vergangenen sieben Jahren fast verdoppelt. Insgesamt wurden 2014 bei der Krankenkasse in Baden-Württemberg 6.049 sogenannte "blaue Scheine" eingereicht. 856 Anträge auf das Kinderpflege-Krankengeld stammten von Männern. Im Jahr 2007 lag diese Zahl noch bei 432.

Zwar sei der Anteil der Väter mit 14,2 Prozent immer noch recht niedrig, dennoch gebe es seit Jahren einen anhaltenden Anstieg, sagte Daniel Caroppo, Pressesprecher der DAK-Gesundheit für Baden-Württemberg. Wer die Anträge der Männer als Indiz für fortschreitende Gleichberechtigung sehen wolle, erlebe Baden-Württemberg auf einem guten Weg, aber noch mit etwas Nachholbedarf.

Baden-Württemberg liegt beim Väteranteil im Vergleich zu anderen Bundesländern im unteren Bereich. Bundesweiter Spitzenreiter ist Sachsen mit einem Anteil von 23,6 Prozent. In Rheinland-Pfalz bleiben dagegen nur 13,2 Prozent der Männer zur Kinderpflege zu Hause. Bundesweit reichten 2014 rund 90.000 DAK-Versicherte Anträge für das so genannte Kinderpflege-Krankengeld ein. Der Anteil der Väter stieg sowohl in Bezug auf die Ausfalltage als auch die Personenzahl auf fast 20 Prozent an – 2007 waren es nur zehn Prozent.

Krankenkassen springen ein, wenn Eltern mit kranken Kindern zuhause bleiben und der Arbeitgeber keine Lohnfortzahlung leistet. Anspruch auf das Krankengeld haben gesetzlich versicherte Eltern von Kindern bis zwölf Jahren. Väter und Mütter mit einem Kind haben jeweils Anspruch auf zehn Arbeitstage pro  Kalenderjahr. Bei Alleinerziehenden sind es 20 Arbeitstage. Die Höhe beträgt zwischen 90 und 100 Prozent des ausgefallenen Nettogehaltes.

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