Rechnerisch ist fast jeder dritte Einwohner, laut den Volks- und Raiffeisenbanken im Landkreis Reutlingen, ein Mitglied der Bankengruppe. Und auch 2013 scheinen diese Kunden viel Vertrauen in das genossenschaftliche Bankenmodell gesetzt zu haben. Das lässt zumindest die aktuelle Jahresbilanz vermuten. Wenn sich die ersten groben Hochrechnungen in den nächsten Wochen bestätigen, ist das auch für den Vorstand der Bezirksvereinigung ein gutes Signal. Man sei ingesamt zufrieden mit dem Jahr 2013, erklärte Bernd-Dieter Reusch. Der Jahresüberschuss sei zwar auf Grund von Sonderfaktoren zurück gegangen. Die Geschäfte aber, hätten sich gut entwickelt.
Die wichtigsten Zahlen im Überblick: Die Bilanzsumme verzeichnet ein Plus: rund 60,7 Millionen Euro mehr als noch 2012, und damit rund 3,3 Milliarden Euro. Die Kundenkredite legten ebenfalls zu, auf knapp 2,2 Milliarden. Und auch bei den Kundeneinlagen zeigt sich Erfreuliches - ein Plus von rund 91 Millionen bringt rund 2,6 Milliarden Euro unterm Strich. Dennoch steht beim Jahresüberschuss ein Minus. Die Provisionserträge sind gefallen, dafür die Kosten für Personal und Ausstattung gestiegen. Damit ergeben sich rund 7,3 Millionen Euro Überschuss im Jahr 2013.
Doch auch wenn die Lage auf den Finanzmärkten aktuell stabil zu sein scheint, könnte es ein Fehler sein, einfach anzunehmen dass es auch so weitergehen wird. Hier mahnt Reusch zu etwas mehr Vorsicht. Im Moment laufe es gut, so Reusch. Aber an Beispielen wie Krim, woraus eine Krise erwachsen könne, sei klar geworden, wie schnell sich alles drehen könne. Sollte sich die Situation in der Ukraine verschärfen, könne dies auch wirtschaftliche Auswirkungen auf Deutschland und die Region haben. Viele hätten ja schon auf Grund der wirtschaftlichen Verflechtungen mit Russland, ihre Bedenken geäußert, erklärte Reusch.
Aktuell macht den Volks- und Raiffeisenbanken vor allem das niedrige Zinsniveau zu schaffen. Während sie ihren Kunden keine hohen Zinsen anbieten können, locken andere Kreditinsitute mit gradezu spektakulär hohen Zinsangeboten. Doch das dürfe nicht ewig so weitergehen. Auf mittlere Sicht werde die Forderung an die Politik sein, dass man "den Markt machen lässt", so der Vorstand der Bezirksvereinigung. Es dürfe nicht sein, dass manche Banken "künstlich subventioniert" würden und dann für "gesunde Banken" zum großen Konkurrenten avancierten, bekräftigte Reusch.
Die Prognose für 2014 fällt gut aus. Trotz der Herausforderungen sehen sich die insgesamt acht Volks- und Raiffeisenbanken im Landkreis Reutlingen, gut gerüstet.
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