Folge der schleppenden Konkretisierung der Initiative auf Bundesebene seien erhebliche Irritationen auf Seiten der Akteure, sagte der Erziehungswissenschaftler. So sei derzeit unklar, ob die Arbeitsgruppen zu den Bildungsbereichen und in der Dekade behandelten Themen beibehalten werden und die Akteure sich darin weiterhin engagieren können. Zugleich wisse man nicht, ob die Länder eingebunden werden und wer als Ansprechpartner fungieren wird.
Angedacht, so de Haan weiter, sei der Start des Weltaktionsprogramms für den Sommer 2015. Den Vorsitz in dem zukünftigen nationalen Gremium werde das BMBF innehaben. Auf Nachfrage der Abgeordneten bezeichnete de Haan es als ungewöhnlich, dass die politische Ebene als Leitungsebene fungiere. Optimistisch zeigte er sich in der Frage, ob es gelingen könne, die Akteure trotz der derzeit unklaren Strukturen bei der Stange zu halten. Verschiedene Arbeitsgruppen hätten ihre Aktivitäten fortgesetzt. Einer besonderen Aufmerksamkeit bedarf aus Sicht des Experten die Einbindung der Jugend in das Weltaktionsprogramm. Hier sollten seiner Vorstellung nach unter anderem Jugendgruppen von Umweltverbänden gewonnen werden, die auf kommunaler Ebene als Treiber fungieren könnten.
Rückblickend auf die UN-Dekade kam der Vorsitzende des deutschen BNE-Nationalkomitees zu einem durchwachsenen Fazit. Zwar sei im Bereich BNE eine große Dynamik zu verzeichnen gewesen. Doch habe es vielfach an Strukturen gefehlt. Positiv sei, dass Baden-Württemberg inzwischen damit anfange, Nachhaltigkeit in die Bildungspläne aufzunehmen. Nordrhein-Westfalen sei dabei, dem Vorbild zu folgen, wie hoffentlich andere Bundesländer auch, sagte de Haan. Nicht ausreichend sei es, wenn die Nachhaltigkeit in einer Art bildungspolitischer Präambel stehe. Das müsse in den Lehrplan hinein, forderte er. Durchaus beispielgebend für Deutschland sei die Situation in Kanada, sagte de Haan. Dort gebe es Kultusminister, die die Nachhaltigkeit als wichtigstes Bildungsziel benennen.
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