Narrensturm auf Regierungspräsidium Tübingen | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Narren stürmen Regierungspräsidium

Stand: 11.02.15 13:23 Uhr

Trotz Kälte gut gelaunt und mit viel Musik marschierten die Narren gestern in das Tübinger Regierungspräsidium ein und nahmen das Foyer in Beschlag.


Der ebenfalls gut gelaunte Regierungspräsident Hermann Strampfer empfing die Hästräger mit gereimten Versen. Er fühle sich befreit, weil er sein Amt wenigstens für einen Nachmittag in die Hand der Narren legen könne. Befreit, und auch erfreut: Fasnet sei laut Strampfer auch immer ein Netzwerk, das einen mit Leuten zusammen bringen würde, die man sonst vielleicht nicht treffen würde. Oder gerade mit Leuten, die man öfters treffe - aber da lerne man sie von einer anderen Seite kennen. Und deshalb mache es das nachher wesentlich leichter, mit den Leuten, mit denen man sonst zu tun habe, auch schwierige Dinge zu besprechen, wenn man sie mal an so einem Abend kennengelernt und getroffen habe - so Strampfer.

Üblicherweise verteilt der Hauschef an diesem Tag die Narrenkappe des Regierungspräsidiums. Gestern bekam aber erst mal Strampfer selbst eine andere Kopfbedeckung verpasst, nämlich eine graue Haube mit Elefantenohren und Rüssel - eine Anspielung auf seine Aussage, dass man bei der Ausgrabung von Elefantenknochen im Schlossgarten kürzlich die Gebeine des Urnarren entdeckt habe.

Die eigentliche Narrenkappe ging an Alex Moser von der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte. Laut Strampfer versuche das Präsidium bei der Verleihung der Narrenkappe nicht die Prominenz herauszugreifen, sondern diejenigen, die sich in besonderer Weise um die Fasnet verdient gemacht hätten. Alex Moser habe sich deshalb ausgezeichnet, weil er eine sehr hintergründige und tiefgründige Art habe, Büttenreden zu halten. Er sei Strampfer zufolge ein Virtuose der Büttenrede und ein Virtuose der Sprache. Er habe einen sehr schönen Wortwitz und das zeichne Alex Moser besonders aus. Und deshalb hätten die Verantwortlichen, übereinstimmend mit den Juroren, ihn dieses Jahr ausgewählt.

Davon bekamen die Narren selbstverständlich auch eine Kostprobe. Damit aber nicht nur die Lachmuskeln, sondern auch die Magenmuskeln etwas von dem Empfang im RP hatten, gabs im Anschluss eine ordentliche Stärkung in Form von Linsen und Spätzle. Dann war es mit dem närrischen Treiben im Regierungspräsidium aber schon wieder vorbei, denn entgegen der Oberbürgermeister wird der Regierungspräsident nur für einen Tag seines Amtes enthoben.

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