Konflikt | Bildquelle: pixabay.com

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Ohne Ärger durch die Närrische Zeit - Was in Konfliktsituationen zu tun ist

Stand: 11.02.15 14:40 Uhr

Fasching, Fasnet, Karneval - Im Schutz von Kostümen und unter dem Einfluss von Alkohol kann es schon mal zu Konfliktsituationen kommen. Außenstehende konkret ansprechen, Zivilcourage zeigen, Selbstsicheres Auftreten, Provokation vermeiden - So lauten die Ratschläge von Kristina Soldo, Psychologin bei TÜV Rheinland.

Wenn zum Karneval die Narren und Jecken regieren, herrscht fröhliche Ausgelassenheit. Doch im Gedränge und beim Griff nach süßen Kamellen können leicht Aggressionen, Streitigkeiten oder gar Prügeleien aufkommen. "Grundsätzlich will natürlich jeder Konfliktsituationen vermeiden. Wird man aber doch angepöbelt, ist es das Beste, dies erst einmal zu ignorieren und weiterzugehen oder den Platz zu wechseln", sagt Kristina Soldo, Psychologin bei TÜV Rheinland. Falls das nicht möglich ist, rät die Psychologin, selbstsicher aufzutreten und laut auf sich aufmerksam zu machen. "Es ist wichtig, sein Gegenüber zu siezen, damit Dritte hören, dass es kein Freund ist und die Sachlage gleich einordnen können", erklärt Soldo.

"Feuer" als Signalwort

In einer Konfliktsituation gilt es, sich nicht auf Diskussionen einzulassen und den Angreifer nicht zu beleidigen oder gar zu schlagen, insbesondere wenn Alkohol im Spiel ist. Denn Alkohol und Drogen wirken bei vielen Menschen enthemmend. Besser tief durchatmen, ruhig bleiben. Wenn die Situation eskaliert, sollte man mit dem Mobiltelefon den Notruf wählen. Dann gilt auch: "Will ich Hilfe von anderen, muss ich sie konkret ansprechen", erläutert Kristina Soldo. Also beispielsweise: "Sie mit dem grünen Pullover! Rufen Sie bitte die Polizei!" Wirkungsvoller als der Ruf "Hilfe" sei der Ruf "Feuer". Darauf reagiere jeder, weiß die Expertin.

Selbstsicheres und bedächtiges Auftreten

Beobachter können ebenfalls dazu beitragen, einen sich zuspitzenden Konflikt zu entschärfen. "Zeigen Sie Zivilcourage und holen Sie Hilfe, spielen Sie aber nicht den Helden", empfiehlt die TÜV Rheinland-Expertin. Für die Polizei ist es zudem später hilfreich, Zeugen zu haben, die viele Details nennen können. Will man deeskalierend wirken, ist die Körpersprache wichtig: aufrechter Gang, Schultern nach hinten, sicherer Stand, feste Stimme und Blickkontakt halten. Mit einem vor Angst starren Blick hat man keine guten Chancen, die Situation zu entspannen. Denn fühlt sich der Andere angestarrt, kommt dies oft als Bedrohung an. Auch hier helfe laut Kristina Soldo eine klare Ansprache, möglichst aus sicherer Entfernung: "Lassen Sie das, ich rufe die Polizei."

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