In der Orthopädischen Uni-Klinik Regensburg arbeiten die Chirurgen deshalb heute mit Unterstützung hoch präziser, computergestützter Navigationstechniken. Die Erfolge dieser neuen Technik sind messbar und der Nutzen für die Patienten ist groß. Wie die jetzt abgeschlossene Studie zeigt, müssen beim Einsatz der modernen Technik nach 10 Jahren nur noch gut zwei Prozent ein zweites Mal auf den Operationstisch. Beim Einsatz herkömmlicher Operationsmethoden ist die Quote der Nachoperationen also mehr als drei Mal so hoch.
"Die per Navigation positionierten Gelenkimplantate passen und funktionieren auch besser", sagt Professor Dr. Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen Klinik der Universität Regensburg in Bad Abbach. Nach einer Studie mit 1000 Patienten stimmt bei 96 Prozent der Patienten dank navigierter Operationen eine exakte Beinachse perfekt - ohne O- oder X-Fehlstellung. Herkömmlich operiert liegt die "Passer-Quote" dagegen bei nur bei 75 Prozent. Auch könne man die Bandspannung und die Stabilität des Gelenks mit Navigationstechnik viel genauer justieren, sagt Professor Grifka.70 % weniger Zweitoperationen
Was für die Patienten letztendlich genauso wichtig ist: Langzeitbeobachtungen im Bad Abbacher Klinikum über zehn Jahre hinweg bestätigen, dass auch das Risiko einer notwendigen Nachoperation bei Einsatz der Navigationstechnik um mehr als 70 Prozent sinkt. Dieses Studienergebnis ist aus der Sicht des Professors eine Sensation.
Operieren mit Navigationstechnik - wie funktioniert das?
Navigationsgestützte Operationen haben in den letzten Jahren die Operationsergebnisse beim Kniegelenk-Ersatz revolutionär verbessert. Im Klinikum Bad Abbach gibt es derzeit für Operationen mit computerassistiertem Navigationssystem zwei spezielle Operationssäle.
Das System der sogenannten bildfreien Navigation gilt als Meilenstein beim Einsatz von künstlichen Gelenken. Es wurde in wesentlichen Teilen im Klinikum Bad Abbach entwickelt und wird mittlerweile weltweit eingesetzt. Mit Hilfe dieser Navigationstechnik können künstliche Gelenke in Hüfte und Knie millimetergenau eingebracht werden und gewährleisten eine präzise und optimale Positionierung der Implantate. Ferner erlaubt die neue Technik die Weiterentwicklung bekannter Operationsverfahren und Implantate, mit dem Ziel, noch schonenderer Operationen.
Mit dieser Technik können Operationen im Bereich der Knie- und Hüft-Endoprothetik wie auch an der Wirbelsäule, sportchirurgische und unfallchirurgische Eingriffe mit einer früher nicht möglichen Präzision durchgeführt werden.
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