Integration im Zollernalbkreis | Bildquelle: RTF.1

Balingen:

Landratsamt stellt Integrationsbericht für den Zollernalbkreis vor

Stand: 10.02.15 18:01 Uhr

16.000 der rund 1,2 Millionen Ausländer in Baden-Württemberg haben ihr zu Hause im Zollernalbkreis gefunden. Der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund schwankt in den einzelnen Gemeinden des Landkreises im Jahr 2012 zwischen 2,3 und 13,2 Prozent. Das sind einige Erkenntnisse aus dem aktuellen Integrationsberichts des Landratsamtes Balingen. Der Bericht soll aber vor allem aufzeigen wo der Zollernalbkreis beim Thema Integration steht und an welchen Stellen noch mehr getan werden muss.


Nicht erst seit der Einrichtung der Landeserstaufnahmestelle in Meßstetten, im vergangenen Jahr, sind Integration und Integrative Projekte im Zollernalbkreis ein Thema. Doch was wird für Menschen mit Migrationshintergrund genau geboten und wo? Um das aufzuzeigen hat die Stabstelle Integration des Landratsamtes Balingen einen Bericht erstellt. Der Landkreis, so Landrat Günther-Martin Pauli, empfinde die Vielfalt in der Gesellschaft als sehr wertvoll. Es sei aber auch erkennbar, dass die Sprache immer wieder eine Barriere darstelle, die nicht immer so leicht überwunden werden könne. An dieser Stelle müsse noch beherzter angepackt werden. Der Bericht diene als Grundlage um Vorhandenes zu erfassen, auszubauen und Mängel beseitigen zu können.

Das Cafe Asyl des Arbeitskreises Asyl Balingen ist nur eines von vielen Beispielen für bestehende Projekte und ehrenamtliches Engagement im Landkreis. Hier unterstützen die Mitglieder des Arbeitskreises die Flüchtlinge bei den alltäglichen Dingen und bei der Eingewöhnung in die neue Heimat. Trotz solcher Angebote gibts aber immer noch Bereiche in denen etwas getan werden muss. Eine intensivere, früher beginnene Sprachförderung die flächendeckend betrieben werde, sei ein wichtiger Punkt. Dafür müsse das vorhandene Potential an sprachbegabten Menschen, die in der Lage seien anderen Sprachkenntnisse beizubringen, noch stärker genutzt werden, erklärt der Landrat.

Im Fall der Landeserstaufnahmestelle in Meßstetten trägt der Landrat aktuell einige Sorgen mit sich. Denn hier hapert es im Bereich der Betreuung der Flüchtlinge. Die Betreuung richte sich nach einer Anzahl von rund 500 Flüchtlinge. Tatsächlich seien aber über 1.000 Menschen in Meßstetten angekommen. Deshalb müsse hier dringend aufgestockt werden. Viele der Menschen kämen aus Kriegsgebieten, hätten eine wahre Odysee hinter sich und zum Teil traumatische Erfahrungen hinter sich. Aktuell könne man diesen Menschen nicht gerecht werden, schildert Pauli. Denn die fehlenden professionellen Betreuer könnten auch durch die rund einhundert ehrenamtlichen Helfer nicht ausgeglichen werden. Das Land ist also gefragt. Und nach den Versprechungen der Integrationsministerin, die vor der Einrichtung der Landeserstaufnahmestelle jegliche Unterstützung zusicherte, sind die Erwartungen vor Ort entsprechend hoch.

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