Die Geschäfte der ASF wurden bis zur ersten Landeskonferenz durch einen vierköpfigen vorläufigen Vorstand geführt (Marga Schröder, Gerlinde Schnell, Barbara Trojok und Ute Fischer). Wenige Wochen später, am 7. April 1990, fand die erste – und letzte – Landeskonferenz der ASF der DDR statt, Vorsitzende wurde Eva Kunz aus Berlin. Ein Erfolg war es, dass die neue SPD in der DDR eine Quotierung in ihr Statut aufnahm.
Dazu erklärte Elke Ferner, dass die ASF prägt seit über 40 Jahren die frauenpolitische Landschaft in Deutschland präge, seit 25 die gemeinsame aus der ehemaligen DDR und der Bundesrepublik. Ohne die Ostfrauen hätten es Themen wie Kinderbetreuung, selbstbestimmter Schwangerschaftsabbruch oder verstärkte Frauenerwerbstätigkeit viel schwerer gehabt, erklärte Ferner. Zu Beginn seien Welten aufeinander geprallt, Lebensmodelle und das Verständnis über Geschlechterrollen seien sehr unterschiedlich gewesen. Dies zeigte sich zum Beispiel in der politischen Zusammenarbeit mit Männern oder bei der geschlechtergerechten Sprache. Doch die Unterschiede seien heute überwunden und man habe mit Erfolg voneinander gelernt, so Ferner.
Manuela Schwesig erklärte, dass sie ohne den Fall der Mauer wohl nie in die Politik gegangen wäre. Die Frauen im Osten seien ein Motor für eine moderne Gleichstellungspolitik für ganz Deutschland. Sie wünsche sich, dass die Lebensleistung der Frauen aus der ehemaligen DDR anerkannt und ihr wertvoller Beitrag zur deutschen Einheit gewürdigt werde. Auch in ihrer eigenen Partei gibt es so viele Frauen, die das Gesicht der SPD prägten und damit bereicherten. Das hätten aber auch die Frauen der ASF, was allemal Grund zur Gratulation sei, sprach Schleswig.
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