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Gedenken an Geburtsstunde der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen

Stand: 10.02.15 17:01 Uhr

Vor 25 Jahren, am 10. Februar 1990, wurde in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) in der DDR gegründet. Daran erinnerten heute die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig und die Bundesvorsitzende der ASF Elke Ferner.

Viele wissen es nicht: Es gab auch in der Sozialdemokratischen Partei in der DDR eine ASF. Die Sozialdemokratinnen haben die historische Chance nach der friedlichen Revolution genutzt. Vor 25 Jahren trafen sich mehr als 50 weibliche Delegierte der neugegründeten Sozialdemokratischen Partei in der DDR in Berlin. Sie kamen aus allen Teilen des Landes und gründeten spontan die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen in der DDR. Sie wollten die Forderungen und Interessen der Frauen in der politischen Willensbildung der SPD durchsetzen. Von Anfang an wurden sie von Sozialdemokratinnen aus dem Westen, wie Inge Wettig-Danielmeier und Herta Däubler-Gmelin unterstützt.

Die Geschäfte der ASF wurden bis zur ersten Landeskonferenz durch einen vierköpfigen vorläufigen Vorstand geführt (Marga Schröder, Gerlinde Schnell, Barbara Trojok und Ute Fischer). Wenige Wochen später, am 7. April 1990, fand die erste – und letzte – Landeskonferenz der ASF der DDR statt, Vorsitzende wurde Eva Kunz aus Berlin. Ein Erfolg war es, dass die neue SPD in der DDR eine Quotierung in ihr Statut aufnahm.

Dazu erklärte Elke Ferner, dass die ASF prägt seit über 40 Jahren die frauenpolitische Landschaft in Deutschland präge, seit 25 die gemeinsame aus der ehemaligen DDR und der Bundesrepublik. Ohne die Ostfrauen hätten es Themen wie Kinderbetreuung, selbstbestimmter Schwangerschaftsabbruch oder verstärkte Frauenerwerbstätigkeit viel schwerer gehabt, erklärte Ferner. Zu Beginn seien Welten aufeinander geprallt,  Lebensmodelle und das Verständnis über Geschlechterrollen seien sehr unterschiedlich gewesen. Dies zeigte sich zum Beispiel in der politischen Zusammenarbeit mit Männern oder bei der geschlechtergerechten Sprache. Doch die Unterschiede seien heute überwunden und man habe mit Erfolg voneinander gelernt, so Ferner.

Manuela Schwesig erklärte, dass sie ohne den Fall der Mauer  wohl nie in die Politik gegangen wäre.  Die Frauen im Osten seien ein Motor für eine moderne Gleichstellungspolitik für ganz Deutschland. Sie wünsche sich, dass die Lebensleistung der Frauen aus der ehemaligen DDR anerkannt und ihr wertvoller Beitrag zur deutschen Einheit gewürdigt werde. Auch in ihrer eigenen Partei gibt es so viele Frauen, die das Gesicht der SPD prägten und damit bereicherten. Das hätten aber auch die Frauen der ASF, was allemal Grund zur Gratulation sei, sprach Schleswig.

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