Proteine sind an sich nicht in der Lage sich in eine undurchlässige Membran einzubauen. Damit dies dennoch passiert, gibt es in der Natur die so genannten Membraninsertasen, die die neusynthetisierten Proteine binden und in die Membran leiten. Dabei werden die Proteine erkannt und zunächst an der Membranoberfläche gebunden.
In einem zweiten Schritt werden diese in die Membran hineingezogen und dort gefaltet. Diesem Phänomen sind der Projektleiter Prof. Dr. Kuhn und seine Mitarbeiter auf der Spur: Das Team untersuche dabei die im Labor gereinigten, Membraninsertasen, die in eine künstliche Membran eingebaut worden sind, um so den Einbaumechanismus und die molekularen Vorgänge aufzuklären.
Fehlfunktionen von Proteinen sollen erkannt werden
Die Kontaktstellen zwischen der Membraninsertase und dem einzubauenden Protein können mit chemischen Methoden genau bestimmt werden. Auch die Proteinstruktur kann untersucht werden und könnte dann einen Hinweis auf den Einbaumechanismus geben.
Langfristig biete die Forschung die Möglichkeit Fehlfunktionen von Proteinen zu verstehen, die deren Membraneinbau verhindern und so zu Krankheiten führen können, wie beispielsweise bei Alzheimer, Diabetes und Retinopathie, erläutert Prof. Dr. Kuhn.
Hintergrund: Forschungsprojekt „Struktur und Funktion der Membraninsertase YidC"
Das Projekt läuft seit Mitte 2013 und ist auf drei Jahre angelegt. Es wird von der DFG mit rund 377.000 Euro gefördert und gehört damit zu einem der Schwergewichte der Forschung an der Universität Hohenheim
Hintergrund: Schwergewichte der Forschung
Rund 32,8 Millionen Euro an Drittmitteln akquirierten Wissenschaftler der Universität Hohenheim im Jahr 2013 für Forschung und Lehre. In loser Folge präsentiert die Reihe „Schwergewichte der Forschung" herausragende Forschungsprojekte mit einem Drittmittelvolumen von mindestens 250.000 Euro bei den Experimental- bzw. 125.000 Euro bei den Buchwissenschaften.
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