| Bildquelle:

München:

Kardinal Marx feiert Aschermittwoch der Künste

Stand: 10.02.15 10:59 Uhr

Zum "Aschermittwoch der Künstler" feiert der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, am Aschermittwoch, 18. Februar, um 19 Uhr mit Kulturschaffenden ein Pontifikalamt im Münchner Liebfrauendom. In diesem Jahr soll der Blick besonders auf die Gefährdung des Friedens und den Umgang mit den Folgen von Krieg und Konflikten gelenkt werden. Der Ruf aus dem Markus-Evangelium, "Kehrt um und glaubt an das Evangelium!" (Mk 1, 15), soll Aufforderung sein, das eigene Handeln, Denken und Reden zu hinterfragen.

Musikalisch gestalten den Gottesdienst mit Segnung und Austeilung der Asche Mitglieder der Capella Cathedralis unter Leitung von Domkapellmeisterin Lucia Hilz. Dabei kommen Werke von Max Eham zur Aufführung, unter anderem Teile aus der Messe „Gloria Dei".

Bereits um 18.15 Uhr ist bei einer Ouvertüre im Dom eine Tanzperformance unter Anleitung des Choreografen und Tänzers David Russo zu sehen. Unter dem Titel „Liebe ist stärker als der Hass – Kehr um und glaube" bringen Kinder und Jugendliche aus zehn Nationen, die zum Teil Flucht und Vertreibung erlebt haben, ihre Verbundenheit über Grenzen hinweg künstlerisch zum Ausdruck. Auch den Gottesdienst selbst wird das Ensemble tänzerisch begleiten.

Auch das katholische Militärpfarramt München beteiligt sich. So findet von 14 Uhr bis 16.30 Uhr eine Begegnungsveranstaltung in der Sanitätsakademie der Bundeswehr (Einlass am Kasernentor Neuherbergstraße 11) statt. Dort sollen Bilder im Spannungsfeld von Militär, Kunst und Religion in den Blick genommen werden.

Die Künstlerin Monika Huber, Oberstleutnant Rufin Mellentin und der leitende Militärdekan Monsignore Joachim Simon tauschen sich dazu bei einer Podiumsdiskussion aus. Huber setzt sich in ihren Werken mit der Wahrnehmung von Konflikten in medialen Bildern auseinander, indem sie zum Beispiel Nachrichtenbilder fotografiert und die Abzüge übermalt. Mellentin beschäftigt sich anhand von Plakaten, die Werte wie Einsatzbereitschaft und Zivilcourage veranschaulichen sollen, mit dem visuellen Erscheinungsbild der Bundeswehr. Simon schließlich setzt sich mit Bildern von Gedenkorten auseinander, die Soldaten in Einsatzgebieten eingerichtet haben.

Zudem kann die „Befehlsfreie Zone", eine von Werner Mally gestaltete Kapelle besichtigt werden. Der ökumenische Andachtsort ist in Form einer Ellipse gestaltet, die an die ovale Erkennungsmarke erinnern soll, die Soldaten im Einsatz tragen. Die liturgischen Orte befinden sich entlang der Linie, an der eine solche Marke im Todesfall eines Soldaten geteilt würde. Die Ellipsenform, die ein Metallbügel an der Außenfassade fortsetzt, steht in bewusstem Kontrast zu der streng rechteckigen Architektur des einst für die SS der Nationalsozialisten errichteten Gebäudes.

Der Aschermittwoch der Künstler wurde von dem katholischen Schriftsteller und Diplomaten Paul Claudel nach dem Zweiten Weltkrieg in Paris begründet. Er wird mittlerweile in mehr als 100 Städten weltweit gefeiert. Mit dem Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Fastenzeit als Zeit der Umkehr und Vorbereitung auf Ostern. Wie bei allen katholischen Gottesdiensten an diesem Tag wird Kardinal Marx im Liebfrauendom mit dem Ritus der Aschenauflegung an die österliche Bußzeit erinnern. Während er den Gläubigen ein Aschenkreuz auf die Stirn zeichnet, spricht er die Worte aus dem Buch Genesis: „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst". Der Gottesdienst wird übrigens auch live vom Bayerischen Fernsehen übertragen.

WERBUNG:



Seitenanzeige: