Lehrling feilt Metall | Bildquelle: pixelio.de - SPÖ Landtagsklub Foto: pixelio.de - SPÖ Landtagsklub

Deutschland:

Handwerk will Abitur plus Berufsabschluss: Berufliche Gymnasien wie in BaWü als Vorbild

Stand: 09.02.15 05:29 Uhr

Jugendliche sollen nach Plänen des deutschen Handwerks künftig nach 13 Jahren ein "Abitur plus" machen können, bei dem sie neben dem Schul- auch bereits einen Berufsabschluss erwerben. "Wir brauchen alle - den Hauptschulabsolventen wie den Abiturienten", sagte Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer der Zeitung "Rheinische Post". Dabei soll das in Baden-Württemberg etablierte berufliche Gymnasium bundesweit als Vorbild für neue Schulformen dienen, wie das Technische Gymnasium oder das Wirtschaftsgymnasium.

Um das Handwerk für Abiturienten attraktiver zu machen, solle ein neuartiges Gymnasium in Deutschland etabliert werden. "Erstes Ziel ist ein duales Gymnasium, das technisch oder wirtschaftlich orientiert ist", sagte Wollseifer. "Mir schwebt ein ,Abitur plus´ mit Berufsabschluss für die Absolventen vor", sagte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH). "Wir wollen das jetzt zusammen mit Bund und Ländern als Leuchtturmprojekt auf den Weg bringen", sagte er. Es gebe in Brandenburg, Baden-Württemberg und Bayern bereits solche Schulen.

Das Handwerk will zudem die Aufstiegsmöglichkeiten junger Menschen verbessern, die sich für eine berufliche Ausbildung entscheiden. "In Köln ist das triale Studium gestartet, das jetzt bundesweit Karriere macht: Hier kommt der Meisterbrief als dritter Abschluss hinzu, innerhalb von viereinhalb Jahren", sagte Wollseifer. "Diese leistungsstarken jungen Leute sind im Handwerk höchst gefragt", sagte der ZDH-Präsident. "In den nächsten zehn Jahren werden 200.000 Handwerksbetriebe an Nachfolger übergeben. Für die Übernahme sind diese Absolventen prädestiniert."

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