Roland kaiser | Bildquelle: CD Cover Roland Kaiser

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Schlagerstar Roland Kaiser bleibt bei Pegida-Kritik - Kraft aus Gesprächen mit Mönchen

Stand: 07.02.15 18:35 Uhr

Schlagerstar Roland Kaiser fährt nach seiner jüngsten öffentlichen Pegida-Kritik während einer Kundgebung für Weltoffenheit und Toleranz vor der Frauenkirche in Dresden weiterhin einen stringenten Kurs: "Ich würde es immer wieder tun und dieselben Worte noch einmal sagen", betont er in einem Interview. Kraft für seine Arbeit und sein Leben schöpfe er aus regelmäßigen Gesprächen mit Kapuzinermönchen.

"Meines Erachtens gehört es in unserer Branche dazu, dass jemand Ecken und Kanten hat und nicht nur als Plattenverkäufer durchschlüpft. Es gefällt mir überhaupt nicht, glattgebügelt zu sein", sagte der 62-Jährige Sänger der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Gerade auch in Zeiten des 70. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz wirken die negativen Pegida-Schlagzeilen nicht nur für die Menschen im Ausland befremdlich. Da ist es wichtig, entgegenzusteuern und Farbe zu bekennen. Raushalten gilt nicht."

Den zahlreichen empörten Fans in den sozialen Netzwerken, die die Rede ihres Idols als unangemessen empfanden und sich deswegen von Roland Kaiser abwenden wollen, hält der Künstler mit SPD-Parteibuch entgegen: "Wenn ich Leute verliere, weil ich mich entsprechend geäußert habe, dann habe ich nicht die falschen Leute verloren. Ich setze voraus, dass die Menschen in diesem Land so viel demokratisches Grundverständnis haben, dass sie mir zugestehen, eine politische Meinung zu haben und ein politisches SPD-Hemd anzuziehen."

Rund fünf Jahre nach einer lebensnotwendigen und erfolgreichen Lungentransplantation genießt der Schlagerstar sein neues Leben - und schöpft viel Kraft aus regelmäßigen Gesprächen mit den Kapuzinermönchen aus Münster: "Wir reden viel miteinander, das ist faszinierend. Man kann unendlich viel von diesen Menschen lernen: die innere Ruhe und Ausgeglichenheit, nicht nach Erfolg jagen zu müssen. Warten können, bis der Erfolg kommt. Mein früheres Leben war oftmals geprägt von der Verkrampfung, bei Konzerten unbedingt gut sein zu wollen. Das hat innerlich unfrei gemacht, man war angespannter. Heute gehe ich raus und biete den Leuten das Beste an, was ich im Moment anbieten kann. Wenn es gefällt, ist es schön. Wenn nicht, dann habe ich Pech gehabt."

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