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Deutschland:

Kritik an Wegfahrsperren für Alkoholsünder: "Einsicht statt Technik"

Stand: 06.02.15 18:44 Uhr

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will den Einsatz von Alkohol-Wegfahrsperren in Deutschland testen. Autofahrer, die betrunken am Steuer erwischt wurden, sollen künftig eine Zündsperre ins Auto einbauen lassen, in die sie erst hinein pusten müssen. Es stehe außer Frage, dass die Zahl der Alkoholunfälle reduziert werden müsse, kommentiert der ACV Automobil-Club Verkehr. man setze aber "auf Einsicht, statt auf Technik".

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will am 19. Februar den Vorschlag seines Modellversuchs, der auf fünf Jahre angesetzt sei, einer Expertenrunde präsentieren. Autofahrer, die betrunken am Steuer erwischt wurden, sollen künftig neben der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung eine Zündsperre ins Auto einbauen lassen, um den Führerschein wieder zu erlangen. Bei dieser Alkoholsperre springt der Motor nur an, wenn das System bei einem Atemtest null Promille misst.

Jährlich werden rund 13.000 Menschen Opfer von Verkehrsunfällen, die durch Alkoholeinfluss verursacht wurden. Jeder zehnte stirbt im Straßenverkehr weil Alkohol eine Rolle spielte. Diese Zahl müsse reduziert werden, betont der ACV Automobil-Club Verkehr. Der Verein setze dabei aber auf Einsicht, statt auf Technik, sagt Lars Wagener, Vorsitzender der Geschäftsleitung des ACV. In Deutschland werden alkoholauffällige Autofahrer bereits seit Jahren erfolgreich durch Intensivkurse begleitet, die zur Selbsterkenntnis führen und Trunkenheit am Steuer künftig vermeiden sollen.

Zündsperren messen zwar die Alkoholkonzentration im Blut des Fahrers, "aber die Wahrnehmung des Verkehrsgeschehens kann nicht nur durch Alkohol, sondern auch durch Drogen, Müdigkeit oder 42 Grad Fieber getrübt werden", sagt Wagener. "Der Zündschlüssel muss heißen: Einsicht zum Umdenken". 

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