Die Pressestelle des Vatikans verteidigte das katholische Kirchenoberhaupt laut Medienberichten. Der Papst habe davon gesprochen, jemandem beim Wachsen und Reifen zu helfen - nicht davon, Gewalt anzuwenden.
Man solle sich doch auf Bildern anschauen, wie Papst Franziskus mit Kindern umgehe, betonte ein Sprecher - diese sprächen für sich selbst.
Kritiker halten die Aussage angesichts etlicher Missbrauchsopfer für unpassend, die als Kinder auch in kirchlichen Einrichtungen gewaltsame Erziehungsmethoden und Missbrauch erleben mussten.
In den Tageszeitungen greifen die Kommentatoren das Thema kritisch auf. So meint die Stuttgarter Zeitung: "Mit seiner Bemerkung zur Züchtigung von Kindern hat das Kirchenoberhaupt den Bogen nun vollends überspannt." Die Frankfurter Rundschau kommentiert: "Im Bereich der Humanwissenschaften, der Psychologie des Einzelnen und der Gesellschaft offenbart der Papst immer wieder einen Kenntnisstand und ein Reflexionsniveau, die bestenfalls unbedarft zu nennen sind." Der Ausdruck "borniert" sei aber auch nicht abwegig.
Die Mitteldeutsche Zeitung meint: "Erweckt Franziskus auch nur den Anschein, er verharmlose familiäre Gewalt, die in Deutschland aus gutem Grund unter Strafe steht, ist das in erster Linie schlimm für die Kinder. Es beschädigt aber auch die Autorität des Papstes."
Die Märkische Oderzeitung ist der Ansicht, man solle die Kirche im Dorf lassen: "Dieser Papst ist dieser Äußerung wegen nicht gleich ein Prügel-Papst." Allerdings gibt sie zu bedenken: "Wer die Statistiken über misshandelte Kinder zur Kenntnis nimmt, dem vergeht schnell das Lachen. Da weicht der laxe Umgang mit dem Thema oft Entsetzen und Fassungslosigkeit."
Das Video von der Generalaudienz
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