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Syrien:

Katastrophe bahnt sich an: Für Millionen Syrer wird der Winter zum Problem

Stand: 06.02.15 14:14 Uhr

Rund 13 Millionen Menschen in Syrien sind inzwischen infolge des seit fast vier Jahre andauernden bewaffneten Konflikts im Land auf Hilfe angewiesen. Der kalte Winter in der Region verschärft die humanitäre Situation zusätzlich.

Die Lage für die Menschen sei katastrophal und verschlechtere sich von Woche zu Woche sagt der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Dr. Rudolf Seiters. Es fehle praktisch an allem. Viele Häuser seien zerstört. Was die Menschen dringend benötigen würden, seien Nahrungsmittel, Medizin und Heizmaterial. Auch die Preise für Treibstoff seien rasant in die Höhe geschnellt, so Rudolf Seiters.

Mehr als 4,25 Millionen Menschen innerhalb des Landes sind auf regelmäßige Nahrungsmittelhilfe angewiesen, da ihre Möglichkeiten zur Selbstversorgung völlig zusammengebrochen sind und ihre Ressourcen zur Beschaffung von Lebensmitteln mittlerweile erschöpft sind oder auf der Flucht verloren gingen. Die Lage der fast acht Millionen, die in Syrien auf der Flucht sind, wird zunehmend dramatischer, da viele von ihnen bereits mehrfach fliehen mussten. Auch für die 3,8 Millionen Syrer in den Flüchtlingslagern in den Nachbarländern spitzt sich die Situation zu.

Den Notunterkünften innerhalb Syriens, die sich in Schulen, öffentlichen Gebäuden und anderen leerstehenden Häusern befinden, fehlt es oft am Notwendigsten wie Wasser und Strom. Mangelnde hygienische Infrastruktur und der zum Teil eiskalte Winter bergen nach Ansicht des DRK momentan die große Gefahr des Ausbruchs von Krankheiten und Seuchen.

Unsere Partnerorganisation, der Syrisch Arabische Rote Halbmond, die auch mit der Hilfe der Bundesregierung und der EU seit mittlerweile rund drei Jahren unterstützt wird, sei eine der wenigen Organisationen, die humanitären Zugang zu den Unruhegebieten im ganzen Land habe. In manchen Gebieten sei der Rote Halbmond sogar die einzige Organisation, die Erste Hilfe und Evakuierungen von Kranken und Verletzten leisten könne, sagt Seiters. In den letzten Monaten seien 40 Freiwillige des Roten Halbmondes im humanitären Einsatz ums Leben gekommen. Man rufe alle syrischen Konfliktparteien dazu auf, die Sicherheit der Helfer zu gewährleisten und das humanitäre Völkerrecht zu respektieren.

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