Guido Wolf besucht die Gewerbliche Schule Metzingen | Bildquelle: RTF.1

Stuttgart/Metzingen:

CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf: Gemeinschaftsschulen nach Wahlsieg nur noch auf Zeit

Stand: 06.02.15 19:51 Uhr

Der frisch gekürte Spitzenkandidat der CDU für die kommenden Landtagswahlen, Guido Wolf, hat anlässlich eines Besuchs in Metzingen erneut scharfe Kritik an der rot-grünen Schulpolitik geübt. Aus rein ideologischen Gründen sei die grün-rote Landesregierung bereit, für ihr Liebglingsprojekt "Gemeinschaftsschule" die über Jahrzehnte bewährte, differenzierte Schullandschaft zu opfern. Stattdessen drohe Gleichmacherei auf niedrigerem Niveau. Anlaß der Kritik war die Ankündigung, dass zu den bereits eingerichteten 209 Gemeinschaftsschulen jetzt noch 62 weitere hinzukommen.


Wolf kündigte an, nach einem Wahlsieg der Union wieder Chancengerechtigkeit zwischen den einzelnen Schultypen herstellen zu wollen. Gemeinschaftsschulen sollen dann nur auf Zeit erhalten bleiben.

Überaus zufrieden das Gesicht des baden-württembergischen Kultusministers, am Montag in Stuttgart. Der Anlass: 62 neue Gemeinschaftsschule werden kommen. 78 Träger hatten landesweit Umwidmungen beantragt . Die generelle Bilanz des neuen Schultyps – der grün-roten Antwort auf immer weniger Schüler, vor allem aber auf die als sozial ungerecht beurteilte, traditionelle frühe Differenzierung der Schülerschaft in Haupt-, Real-und gymnasiale Schulen - sei überwältigend positiv.

Der Trend zur Gemeinschaftsschule, der sich in der vielzahl an Anträgen spiegle, so Stoch, sei nicht nur strukturell, in der immer stärker abnehmenden Zahl von Schülern begründet. Vielmehr zeige sich, dass der Wunsch nach Veränderung auch einer pädagogischen Notwendigkeit geschuldet sei.

Ganz anders sieht das Oppositionsführer, Guido Wolf, hier beim Besuch der Gewerblichen Schule in Metzingen. Bemerkenswert sei, dass bisher nur Real- oder Hauptschulen, aber noch kein einziges Gymnasium einen Umwandlungsantrag in eine Gesamtschule gestellt habe.

Dass gleichzeitig immer mehr Eltern ihre Kinder an Gymnasien anmeldeten, sei leicht erklärbar: Die Menschen stimmten mit den Füßen ab, weil sie der Gemeinschaftsschule nicht das Niveau zutrauten, dass das "Gymnasium pur" biete. Damit bestätigten die Bürgerinnen und Bürger des Landes die Bildungspolitik der CDU. Die Union wolle, dass das "Gymnasium pur" erhalten bleibe, und nicht ein "Gymnasium light", als Teil der Gemeinschaftsschule.

Die selbe Problemlage gelte auch für die anderen Schultypen. Diebeantragten jetzt zumeist nur deshalb die Umwandlung zur Gemeinschaftsschule, weil sie ansonsten bei der grün-roten Bildungspolitik auf der Strecke blieben. Bei einem Regierungswechsel werde sich das ändern.

Auch von etlichen Beruflichen Schulen, dem Herzstück der Dualen Ausbildung, und den Realschulen gebe es entsprechende Klagen. Ungerecht behandelt werde man, in der Exstenz gefährdet, so dder Tenor. Weil man finanziell und personell ausgetrocknet werde zu Gunsten der Gemeinschaftsschule.

Auch hier gelte, dass man die Beruflichen schulen wieder besser fördern werde. Man werde diesen wieder mehr Lehrer zur Verfügung stellen. Denn die Ungleichbehandlung der heutigen Zeit, in der Gemeinschaftsschulen auch nahezu doppelt so hohe Sachkostenzuschüsse wie die Realschulen bekämen, müsse beendet werden. Im Falle eines regierungswechsels werde man wieder für Chancengerechtigkeit innerhalb der unterschiedlichen Schularten sorgen.

Im Falle eines Regierungswechsels werde man zunächst die Existenz der bestehenden Gemeinschaftsschulen akzetieren. Denn: Sofort "auf Null stellen" könne man sie nicht, so Wolf. Man wolle nicht auf den schultern der Kinder Parteipolitik betreiben. Für die Union aber sei die Gemeinschaftsschule nicht das richtige Modell für die Herausforderungen der Zukunft. Denn man wolle den unterschiedlichen Talenten von Kindern und Jugendlichen eben auch durch unterschiedliche und differenzierte Bildungsangebote Rechnung tragen.

Ein grün-roter Fehlschluss sei es viel mehr, dass das Land um jeden Preis möglichst viele Abiturienten und Akademiker haben wolle. Dem Problem beständig absinkender Schülerzahlen will die CDU statedessen mit der Aufgabe der Hauptschule und einem Zweisäulenmodell aus Realschulen und Gymnasien begegnen.

WERBUNG:



Seitenanzeige: