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Stuttgart:

"Stuttgarter Landtag immer noch Frauenerwartungsland"

Stand: 04.02.15 10:13 Uhr

Der DGB Baden-Württemberg unterstützt die vom Landesfrauenrat Baden-Württemberg und den ver.di-Frauen initiierte Mahnwache vor dem Landtag. Sie findet am Mittwoch, den 4. Februar, zwischen neun und zehn Uhr statt. Anlass ist die Wahl des von der CDU-Fraktion nominierten Abgeordneten Wilfried Klenk zum neuen Landtagspräsidenten.

Die stellvertretende DGB-Landesvorsitzende Gabriele Frenzer-Wolf kritisierte die erwartete Wahl scharf. Der Stuttgarter Landtag sei bedauerlicherweise immer noch Frauenerwartungsland, sagte Frenzer-Wolf in Anspielung auf das Motto des CDU-Spitzenkandidaten Guido Wolf (Wolferwartungsland). Sie sei enttäuscht, dass die CDU-Fraktion nicht den Mut gehabt habe, mit der Entscheidung für eine qualifizierte Frau ein wirkungsvolles Signal zu setzen. Dies wäre ein Gebot der Fairness gewesen, nachdem die CDU – mit Ausnahme des Amtes der Generalsekretärin – alle wichtigen Positionen mit Männern besetzt hatbe, so Frenzer-Wolf. Mit Friedlinde Gurr-Hirsch wäre eine kompetente und über die Parteigrenzen hinweg hoch angesehene Frau zur Wahl gestanden, erklärte Frenzer-Wolf.

Eine Frau als Landtagspräsidentin wäre ein zeitgemäßer Schritt gewesen, um allen Bevölkerungsgruppen zu signalisieren, dass sie sich in der repräsentativen Demokratie wieder finden. Seit der Gründung des Landes 1952 sei das Amt des Landtagspräsidenten durchweg mit Männern besetzt. Es wäre an der Zeit gewesen, mit dieser Tradition zu brechen, sagte Frenzer-Wolf.

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