Guido Wolf besucht die Gewerbliche Schule Metzingen | Bildquelle: RTF.1

Metzingen:

CDU-Fraktionschef Guido Wolf besucht Gewerbliche Schule

Stand: 03.02.15 14:55 Uhr

Guido Wolf, der frischgebackene CDU-Fraktionsvorsitzende und Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2016, hat gestern die Gewerbliche Schule in Metzingen besucht. Bei Gesprächen, unter anderem mit der Schulleitung aber auch mit Vertretern der Reutlinger Handwerkskammer, der Kreishandwerkerschaft und der IHK, wollte sich Wolf ein eigenes Bild über die Situation der Beruflichen Schulen machen. Der Hintergrund: CDU und FDP werfen Grün-Rot vor, die Beruflichen Schulen zugunsten der Gemeinschaftsschulen auszutrocknen.


Sein Besuch, so Guido Wolf, solle "ein Zeichen" für die Bedeutung der beruflichen Bildung in Baden-Württemberg setzen. Er sei ein großer Freund der Beruflichen Schulen, weshalb er sich vor Ort mit den Herausforderungen des beruflichen Schulwesens habe konfrontieren lassen wollen. Das Ergebnis der Gespräche ist für den CDU-Politiker eine Bestätigung für die von der Opposition heftig kritisierte grün-rote Bildungspolitik: "Man hat beklagt, dass das Augenmerk der Bildungspolitik einseitig auf die Gemeinschaftsschulen ausgerichtet ist. Das etwa die Berufsfachschule darunter auch zu leiden hat. Man hat das Thema Unterrichtsversorgung angesprochen und man hat sich sehr kritisch auch mit dieser zunehmenden Akademisierung der Gesellschaft auseinandergesetzt", erklärte Wolf.

Während in Deutschland die Zahl der Berufsschüler abnimmt und immer mehr junge Menschen das Abitur machen oder studieren wollen, gilt die duale Ausbildung als internationaler Exportschlager. Ein gesellschaftliches Problem, aber auch ein politisches, schildert Roland Kiesel, der Schulleiter der Gewerblichen Schule Metzingen: "Wir als berufliche Schulen sind – so fühlen wir das – eher unbeachtet. Wir fühlen uns als das fünfte Rad am Wagen und werden mit Aufgaben versorgt, die wir einfach nicht vollständig so erfüllen können, wie wirs gerne tun würden. Wir sind zum Beispiel bei der Inklusion, bei der individuellen Förderung, sehr auf unser Personal angewiesen, das eben für diese speziellen Aufgaben nicht, oder eben nicht umfassend genug ausgebildet ist.

Für Wolf steht fest: Die Politik hat, aus seiner Sicht die Aufgabe, den Stellenwert der beruflichen Bildung in der Bildungspolitik nach oben zu setzen. Ein zentraler Punkt dabei sei ein Umdenken bei Grün-Rot: "Dass man nicht alles an Potential, an Lehrerversorgung, an Sachkostenausstattung in die Gemeinschaftsschulen pumpt, während andere Schularten natürlich in gleicher Weise darauf warten, gefördert zu werden. Das sind Punkte über die wir mit der Landesregierung kritisch reden werden", kündigt Wolf an.

Um die Situation der Berufsschulen in Baden-Württemberg nachhaltig zu verbessern, müsse aber auch besonders verstärkt für die Vorteile einer beruflichen Ausbildung geworben werden. Wer hier beispielsweise eine Berufsausbildung zum Gebäudereiniger mache und sich dann zum Meister weiterbilde, so Roland Kiesel, habe die allerbesten Aussichten auf dem Arbeitsmarkt und auch im Bereich der Selbstständigkeit. Oftmals seien diese dann Unternehmer, die mehrere hundert Mitarbeiter beschäftigten und in der Gesellschaft hoch angesehen seien. Diese müssten "nicht am Hungertuch nagen", so Kiesel.

Im Bewusstsein der Gesellschaft müsse präsent werden, dass die berufliche Ausbildung echte Perspektiven und Chancen für die Zukunft biete – manchmal mehr als ein Studium.
WERBUNG:



Seitenanzeige: