Von den ursprünglich 76 Anträgen wurden acht zurückgezogen, somit konnte über 68 Anträge entschieden werden. Davon wurden sechs Anträge abgelehnt, da sie die Voraussetzungen für eine Genehmigung nicht erfüllten.
Maßgeblich sind ein sehr gutes pädagogische Konzept, das die Intentionen der Gemeinschaftsschule trägt, sowie die erforderlichen, prognostizierten Schülerzahlen. Kriterien für die Bewertung des pädagogischen Konzepts sind, inwieweit Erfahrungen zur Umsetzung vorliegen, etwa mit Ganztagsunterricht oder Inklusion sowie mit individualisierten und kooperativen Lernformen und wie dieses Konzept weiterentwickelt wird. Voraussetzung für eine Genehmigung ist unter anderem, dass für die Schule langfristig mindestens 40 Schülerinnen und Schüler in der Eingangsstufe prognostiziert werden. Des Weiteren wird geprüft, ob die baulichen und sächlichen Voraussetzungen vorhanden sind oder geschaffen werden können, etwa zur Umsetzung der Selbstlernphasen oder des Ganztagsunterrichts.
Den einzelnen Schüler im Blick
Die zunehmende Heterogenität der Schülerschaft macht es erforderlich, stärker auf die individuellen Bedürfnisse und Stärken jeder einzelnen Schülerin und jedes einzelnen Schülers einzugehen. Individualisierte und kooperative Lernformen sind deshalb wichtiger Bestandteil der Gemeinschaftsschulpädagogik. Eine Schule, die diese Lernkultur sehr erfolgreich in ihrem schuleigenen Konzept umsetzt, ist die Mali-Gemeinschaftsschule Biberach. Seit dem Schuljahr 2013/2014 ist die Mali-Schule eine Gemeinschaftsschule. Im Dezember 2014 wurden drei Lehrkräfte der Schule dafür beim Deutschen Lehrerpreis ausgezeichnet. Lehrer Dieter Maucher gewann mit seinen beiden Kollegen Thomas Kunemann und Roland Luschkowski den ersten Preis in der Wettbewerbskategorie „Lehrer: Unterricht innovativ" für ihr Unterrichtskonzept „Stockwerksmodell". An der Mali-Gemeinschaftsschule begreife man Schule als Lern- und Lebensort, so die Lehrer. Unterricht führe zum Erfolg, wenn Schülerinnen und Schüler in einer förderlichen Lernumgebung ihre Stärken entfalten könnten und ihr Lernen selbst mitgestalten würden. Die Pädagogik der Gemeinschaftsschule erfordere ein neues pädagogisches Denken, das sich am Lern- und Entwicklungsstand des Schülers orientiere. Auch eine engere Zusammenarbeit im Lehrerteam sei dafür notwendig, erläutert Dieter Mauchner. Unser Erfolg und die positiven Reaktionen der Eltern und Schüler würden zeigen, dass es sich lohne. Kultusminister Stoch ergänzt, dass alle Schulen im Land von solch innovativen Schulen wie der Mali-Schule profitieren würden. Ihre wertvolle Arbeit, fachliche und pädagogische Erfahrungen und Erkenntnisse seien für unser Bildungswesen von unschätzbarem Wert.
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