Sie wollen 5,5 Prozent mehr Lohn, einen erweiterten Zugang zur Altersteilzeit, und eine vom Arbeitgeber bezuschusste Weiterbildungsteilzeit. Doch mit diesen Forderungen bissen die Metaller bei der zweiten Verhandlungsrunde am vergangenen Montag auf Granit. Der Gegenvorschlag von Südwestmetall – für die IG-Metall stand er nicht zur Debatte. 2,2 Prozent für die Laufzeit von März bis Dezember 2015 seien unzureichend, so Tanja Silvana Grzesch, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Reutlingen-Tübingen. Hinzu käme dass die Altersteilzeit reduziert werden solle, von vier auf zwei Prozent. Die Forderung nach einer Bildungsteilzeit sei komplett abgewiesen worden. Dies sei unverständlich und deshalb seien die Mitarbeiter in den Warnstreik getreten.
Die Arbeitgeberseite argumentiert, diese Forderungen seien "realitätsfremd". Die Industrie investiere außerdem schon jetzt Milliarden in Bildung und Weiterbildung. Es sei daher nicht sinnvoll, wenn die Arbeitgeber zusätzlich auch noch eine persönliche Weiterbildung bezuschussten, für die es im Betrieb gar keinen Bedarf gäbe. Die Gegenseite sieht das anders: "Es liegt klar auf der Hand, dass Bildung nicht nur beruflicher Natur ist, wenn der Arbeitgeber sagt: 'ich lasse dich weiterbilden', sondern auch jeder Beschäftigte die Möglichkeit haben muss, zu sagen, 'ich möchte mich weiterqualifizieren', und hier auch einen Zuschuss bekommt", so Grzesch. Viele der Kolleginnen und Kollegen hätten beispielsweise auch Bäcker oder Metzger gelernt, arbeiteten aber seit Jahren in der Metall- und Elektroindustrie. Wenn diese keinen Schein vorweisen könnten, würden sie weiterhin überall als Bäcker oder Metzger registriert. Bis zum 11. Februar, an dem die dritte Verhandlungsrunde starten soll, wollen die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in der Region und im ganzen Land weitere Warnstreikaktionen durchführen.
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