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Berlin/ Deutschland:

Deutschland gedenkt: Jahrestag der Befreiung von Auschwitz jährt sich zum 70. Mal

Stand: 27.01.15 11:11 Uhr

Im Vernichtungslager Auschwitz wurden mehr als 1,1 Millionen Menschen ermordet, darunter eine Million Juden. Am 27. Januar jährt sich die Befreiung des Lagers zum 70. Mal. Die Feierstunde am Vortag ist die zentrale Auftaktveransta ltung des weltweiten Gedenkens.Das Internationale Auschwitz Komitee (IAK), ein Zusammenschluss von Holocaust-Überlebenden, ihren Organisationen und Stiftungen, hatte die Kanzlerin eingeladen. In der Urania, einem Berliner Bildungszentrum, erinnerte sie vor Politikern und Vertretern aus Kultur und Gesellschaft an die grausame Zäsur in der Geschichte.

Ereignisse erfüllen Deutsche mit Scham

Bundeskanzlerin Merkel hat bei einer Gedenkstunde des Internationalen Auschwitz Komitee dazu aufgerufen, das Wissen über die Gräueltaten von damals weiterzugeben. Deutschland haben die immer währende Verantwortung, das Erinnern wach zu halten, sagte sie in Berlin.

Bundeskanzlerin Angela Merkel nannte den Holocaust einen fundamentalen Angriff auf den Kern dessen, was unser Menschsein ausmache- die Würde des Menschen. Weiter sagte sie bei einer Gedenkstunde in Berlin, dass Auschwitz steht für den von Deutschland begangenen Zivilisationsbruch der Shoa stehe.

Merkel erinnerte an alle, die von Deutschland im Nationalsozialismus verfolgt, misshandelt, gequält, vertrieben und ermordet wurden: an Sinti und Roma, an die Menschen mit Behinderungen, an Homosexuelle, an Zwangsarbeiter, an die leidgeprüften Menschen in den von Deutschland überfallenen Ländern. Was geschehen sei, erfülle alle Deutsche mit großer Scham, so die Kanzlerin.Deutschland habe die immer währende Verantwortung das Erinnern wach zu halten und das Wissen über die Gräueltaten weiter zu geben.

Bundespräsident Roman Herzog hatte 1996 den 27. Januar aufgrund der Befreiung zum bundesweiten, gesetzlichen Gedenktag erklären lassen. Seit 2005 ist das Datum auch bei den Vereinten Nationen als Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts eingetragen.

Gedenkstunde im Deutschen Bundestag

Anlässlich des hirstorischen Datums wird die Bundeskanzlerin heute auch im Deutschen Bundestag an der jährlichen Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus teilnehmen. Auch die Vertreter aller anderen Verfassungsorgane werden anwesend sein. Nach einer Begrüßung durch Bundestagspräsident Norbert Lammert wird Bundespräsident Joachim Gauck die Hauptrede der Gedenkstunde halten.

Wie in den vergangenen Jahren,  wird sie von einer mehrtägigen Jugendbegegnung begleitet. Rund 80 Jugendliche aus Deutschland und seinen Nachbarländern - insbesondere Polen und Frankreich - zeigen wie sie sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus befassen und sich gegen Antisemitismus und Rassismus engagieren.

Nils Schmid- Die Hölle des Holocausts darf niemals vergessen werden

Anlässlich des Jubiläums der Auschwitzbefreieung äußerte sich auch Nils Schmid in einer Erklärung und verurteilte die Gräuel. Die Hölle des Holocausts dürfe niemals vergessen werden. Die Deutschen hätten angesichts dieser Geschichte der Massenvernichtung von Menschen eine eigene, bleibende Verantwortung.Daher sei es deren Aufgabe, jedweder Stigmatisierung, Diskriminierung und Denunzierung unmissverständlich in Wort und Tat entgegenzutreten, so Schmid.

Die Verantwortung Deutschlands bestehe darin, Rechtsextremismus und Fanatismus als stete Aufgabe zu bekämpfen, ganz gleich, in welchem Gewande dies gerade daher komme. Deutschland habe die  Verpflichtung, Menschen, die vor Verbrechen gegen die Menschenwürde und gegen die Menschlichkeit auf der Flucht sind, zu beschützen und in seine Mitte zu nehmen. Es liege in der Verantwortung der Bürger, Mut und Zivilcourage zu unterstützen, die zuweilen unter Einsatz von eigenem Leib und Leben erfolgten.

Gerade weil Auschwitz mit nichts zu vergleichen sei, erwachse daraus eine besondere geschichtliche Verantwortung; den Toten, den Lebenden und denen, die kommen gegenüber. Man müsse den Anfängen wehren, damit sich die Ereignisse gerde in Deutschland nie mehr statt finden würden.

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