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München:

Mariä Lichtmess: Katholiken begehen "Tag des geweihten Lebens"

Stand: 26.01.15 15:06 Uhr

Mit feierlichen Gottesdiensten, vielerorts auch mit Kerzenweihen und Lichterprozessionen, begehen Katholiken am Montag, 2. Februar, das Fest Darstellung des Herrn, auch Mariä Lichtmess genannt. Zu den Feiern sind insbesondere Ordensleute und Mitglieder der geistlichen Gemeinschaften eingeladen, da Mariä Lichtmess auch als "Tag des geweihten Lebens" begangen wird, an dem das Gebet für Ordensfrauen und Ordensmänner im Mittelpunkt steht. Um die Aufmerksamkeit auch im Jahresverlauf auf die verschiedenen Formen des Ordenslebens zu lenken und daran zu erinnern, welchen Dienst Ordenschristen für die Kirche und Gesellschaft übernehmen, wurde 2015 zum "Jahr der Orden" mit einer Fülle von Veranstaltungen ausgerufen.

Am „Tag des geweihten Lebens" feiert Kardinal Reinhard Marx um 17.30 Uhr im Münchner Liebfrauendom ein Pontifikalamt mit Kerzenweihe und Lichterprozession. Die Mädchenkantorei und die Domsingknaben gestalten die Messe unter Leitung von Domkapellmeisterin Lucia Hilz unter anderem mit der Choralmesse Missa de Angelis, dem Gregorianischen Choral „Lumen ad revelationem" und dem „Nunc dimittis" von George Dyson.

Bereits am Sonntag, 1. Februar, treffen sich die Ministranten im Erzbistum München und Freising zur traditionellen Ministranten-Lichtmessfeier im Pfarrheim der Münchner Pfarrei St. Benno, Kreittmayrstraße 29. Nach einem Begegnungsprogramm mit verschiedenen Workshops wie zum Beispiel einem Weihrauchzelt und einer Erkundungstour im Kirchenraum ab 14 Uhr wird um 17 Uhr eine Vesper mit Lichterprozession gefeiert. Die Ministranten-Lichtmessfeier in München wird vom Ministrantenarbeitskreis der Katholischen Jungen Gemeinde München und Freising in Zusammenarbeit mit dem Referat für Ministrantenarbeit und religiöse Bildung im Erzbischöflichen Ordinariat organisiert.

Das Fest Darstellung des Herrn erinnert an die Darbringung Jesu im Tempel: Der jüdischen Tradition folgend, bringen Maria und Josef ihren erstgeborenen Sohn 40 Tage nach seiner Geburt in den Tempel, um ihn Gott zu weihen. Durch ein Geldopfer lösen sie ihn wieder aus. Der greise Simeon erkennt Jesus als Sohn Gottes und nennt ihn „Messias des Herrn" und „ein Licht, das die Heiden erleuchtet". Die Tradition der Lichterprozessionen entstand bereits im ersten Jahrtausend nach Christus, vermutlich auch in Anlehnung an Prozessionen in vorchristlicher Zeit. Aus der Lichtsymbolik erwuchs der Brauch, an diesem Tag die für das kommende Jahr benötigten Kerzen zu weihen. Wegen seines inhaltlichen Bezuges zu Weihnachten gilt das Fest Darstellung des Herrn traditionell als Abschluss der Weihnachtszeit, so dass in manchen Kirchen und Familien der Weihnachtsschmuck erst an diesem Tag abgenommen wird. Der Feiertag Mariä Lichtmess war auch lange Zeit im bäuerlichen Kalender ein wichtiger Termin, an dem die winterliche Arbeitspause endete. Knechte und Mägde bekamen ihren Lohn und konnten den Arbeitgeber wechseln. 

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