Kelber kritisierte in dem Interview mit dem Berliner Tagesspiegel zudem, dass die Nutzer mit dem Einloggen am Stichtag automatisch ihre Einwilligung geben. "Man wird gezwungen das Gesamtpaket zu wählen. Facebook lässt nur die Wahl: Alles oder Nichts", so Kelber. Er fordert, dass die neuen Funktionen per Voreinstellung auf "Aus" gestellt sind und nur aktiviert werden, wenn sich der Nutzer dafür entscheidet. Facebook will seine Werbung noch stärker auf den Nutzer zuschneiden und in diesem Zusammenhang auch das Surfverhalten außerhalb von Facebook auswerten, geräteübergreifend. User, die das nicht akzeptieren wollen, müssen sich aus dem sozialen Netzwerk abmelden.
Welche Daten genau erhoben und wie diese verarbeitet werden, erfährt der Nutzer auch in den neuen Datenrichtlinien nicht, beschwert sich der Parlamentarische Staatssekretär Ulrich Kelber und hat einen Brief an Facebook geschrieben.
Darin kritisiert er auch, die Facebook-Datenrichtlinien würden eine Reihe von unkonkreten Aussagen und pauschalen Ermächtigungen enthalten, ohne dass genau gesagt werde, was tatsächlich von Facebook gemacht wird. Auf der anderen Seite sei zu begrüßen, dass Facebook sich um mehr Transparenz und eine verständlichere Sprache bemüht. Die Privatsphäre-Einstellungen sind nun übersichtlicher gestaltet und werden verständlich erklärt. Beim Datenschutz gegenüber der Datennutzung durch Facebook schweigen sich die Datenrichtlinien aber Kelber zufolge weitgehend aus. Die Datenschutzbestimmungen seien weiterhin viel zu lang. Facebook soll eine Kurzübersicht mit den wichtigsten Informationen bereit stellen, fordert das Bundesjustizministerium.
Der Brief an Facebook im Original
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