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Berlin / Brüssel:

"Die EZB hat ohne Not ihren letzten Trumpf ausgespielt" - Martin Wansleben (DIHK) zum heute beschlossenen Ankauf von Staatsanleihen

Stand: 25.01.15 01:28 Uhr

25.01.2015. Als riskant bewertet Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), die heutige Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), massenhaft Staatsanleihen und andere Wertpapiere aus den Euro-Ländern aufzukaufen. Wansleben sagte: "Die EZB ist zum Gefangenen der eigenen Ankündigungen geworden. Sie hat ohne Not nun ihren letzten Trumpf ausgespielt."

Dabei überwiegen, so Wansleben, eindeutig die Risiken: "Die Wirkung des Ankaufs von Staatsanleihen auf die Preisentwicklung in der Eurozone ist unsicher. Zugleich schwächt er den Druck zu dringend notwendigen Reformen in den Mitgliedstaaten."

Auch die Gefahr von Spekulationsblasen an den Finanzmärkten llasse er weiter steigen. Die EZB müsse deutlich machen, dass Geldpolitik die Reformanstrengungen der Mitgliedstaaten zwar unterstützt, nicht aber ersetzen kann.

Wansleben sagte weiter: "Dass die nationalen Zentralbanken ihre eigenen Staatsanleihen größtenteils auf eigenes Risiko kaufen, sieht auf den ersten Blick gut aus. Aber die Fehlanreize für die Reformanstrengungen und Spekulationsblasen bleiben. Würde es wirklich zu einem Zahlungsausfall kommen, landeten die Lasten letztlich doch bei der gesamten Eurozone."

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