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Ulm:

Guido Wolf ist CDU-Spitzenkandidat - Landtagswahl 2016: CDU-Landesparteitag wählt Wolf mit 93,8%

Stand: 25.01.15 07:32 Uhr

24.01.2015. Die CDU Baden-Württemberg hat Guido Wolf zu ihrem Spitzenkanidaten für die kommende Landtagswahl 2016 gewählt. Der 66. Landesparteitag im Congress Centrum Ulm sprach sich mit überwältigender Mehrheit von 93,8% der Stimmen für Wolf aus. Die CDU gab sich geschlossen und kämpferisch. Wolf sagte: "Ich mache Politik aus Liebe zum Land. Ich brenne für Baden-Württemberg. Deshalb will ich Ministerpräsident von Baden-Württemberg werden."

Wolf war zuvor in einem Mitgliederentscheid zum designierten Spitzenkandidaten gewählt worden.

Auf dem heutigen Landesparteitag hatten 315 Delegierte für Wolf gestimmt. 2 Delegierte hatten sich enthalten.

In einer kämpferischen, gut einstündigen Rede gegen Rot-Grün hatte sich Wolf auf dem Landesparteitag für die kommende Landtagswahl positioniert:

"Für die CDU Baden-Württemberg ist heute ein großartiger Tag", sagte Guido Wolf: "Wir glauben wieder an uns! Wir wollen dem Land 2016 eine bessere Regierung geben. Wir wollen nicht von oben herab die Menschen regieren. Wir wollen nahe bei den Menschen sein. Ich mache Politik aus Liebe zum Land. Ich brenne für Baden-Württemberg. Deshalb will ich Ministerpräsident von Baden-Württemberg werden."

Im Vorfeld des Landesparteitags benannte Wolf in einem Interview mit RTF.1 und BWeins Chef-Talkmoderator Roland Steck die Bildungspolitik, Wirtschaftspolitik sowie die Verkehrs- und Infrastrukturpolitik als die größten Schwächen der Grün-Roten Landesregierung.

Wolf sagte in dem Interview: "Ganz ganz großen Handlungsbedarf sehe ich bei der Bildungspolitik. Da gabs immer schon Kritik. Auch zu Zeiten einer CDU-Regierung. Bildungspolitik ist natürlich etwas sehr vielschichtiges. Und da kann ja dann auch jeder und jede sich durch persönliche Betroffenheit einbringen. Aber so viel Unmut und soviel Ärger wie derzeit war noch nie."

Hier sehe Wolf mit den größten Handlungsbedarf: "Nicht dass wir jetzt den gleichen Fehler wie Grün-Rot machen, im Falle der Regierungsübernahme auf Knopfdruck alles wieder auf den Kopf zu stellen. Aber unsere Bildungsploluitik braucht wider mehr Planabrkeit, mehr Kalkulierbarkeit."

Bei der Wirtschaftpolitik wünsche sich Wolf "mehr Ehrgeiz":  "Etwa mit Blick auf die digitale Revolution, mit Blick auf Forschung und Entwicklung. Das war immer unsere große Stärke. Das clevere Land Baden-Würtemberg, das wollen wir wieder werden."

Bei der Verkehrs- und Infrastrukturpolitik sei nach Überzeugung von Wolf "im Moment viel zu viel Ideologie im Spiel. Dieses Land Baden-Württemberg hat eine bessere Infrastrukturpolitik verdient."

Hier geht´s zum vollständigen Wolf-Interview (Online-Artikel und Videosendung)

Auch Thomas Strobl, der sich im CDU-Mitgliederentscheid  ebenfalls für die SPitzenkandidatur beworben hatte, stärkte Wolf in einer Rede auf dem CDU-Landesparteitag den Rücken. Vor Wolfs Rede der CDU-Landesvorsitzende Thomas Strobl zur Geschlossenheit und Einigkeit aufgerufen.

Strobl sagte:  "Wir haben mit Guido Wolf einen ausgezeichneten Spitzenkandidaten. Wir wollen nun gemeinsam die Landtagswahl 2016 gewinnen".

Strobl ging die grün-rote Landesregierung hart an: "Dieses Land wird unter Wert regiert. Dieses Land braucht den Wechsel. Es geht um eine Richtungswahl. Wir wollen Grün-Rot zu einer Fußnote in der Geschichte Baden-Württembergs machen."

Strobl sagte weiter: "Wir haben in den letzten vier Jahren zu einer neuen Geschlossenheit in der CDU Baden-Württemberg gefunden und es wäre töricht und dumm, wenn wir die Früchte dieser Arbeit ein Jahr vor der Wahl zerstören würden. Die Mitgliederbefragung im vergangenen Jahr hat uns nicht gespaltet. Und wir werden uns erst recht nicht im Wahlkampf auseinander treiben lassen."

Er werde alles in seiner Macht stehende tun, damit Guido Wolf Ministerpräsident werde, sagte Strobl.

Ursprünglich war auch eine Rede von Bundeskanzlerin Merkel vorgesehen. Merkel hatte gestern die Teilnahme am Landesparteitag  kurzfristig abgesagt. Die Termine der vergangenen Tage hatte Merkel bereits mit einer schweren Erkältung wahrnehmen müssen.

CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf war bis 1992 persönlicher Referent und Büroleiter des damaligen baden-württembergischen Verkehrsministers  Thomas Schäuble. Von 1992 bis 1994 war Wolf als Richter am Verwaltungsgericht Sigmaringen tätig. 1996 wurde Wolf zum 1. Bürgermeister von Nürtingen gewählt. Im Jahr 2002 gewann Wolf die Wahl zum Landrat im Landkreis Tuttlingen.

2006 wurde Wolf als Abgeordneter in den baden-württembergischen Landtag gewählt. Im Jahr 2011 wählten die Landtagsabgeordneten Wolf mit knapp 79% der Stimmen zum neuen Landtagspräsidenten. Dieses Amt hat Wolf bis heute inne.

Wolf hatte gegenüber RTF.1 und BWeins angekündigt, im Falle seiner Wahl zum CDU-Landtagswahl-Spitzenkanidaten sein Amt als Landtagspräsident niederzulegen, um Interessenskonflikte zu vermeiden:

Dies habe er schon am ersten Tage, als er meine Kandidatur für diese Spitzenkanidadatur der CDU angekündigt habe, signalisiert. Wolf sagte: "Für den Fall, dass die Partei mich nominiert, werde ich vom Amt des Landtagspräsidenten zurücktreten. Und dazu stehe ich". Wenn er auf dem Landesparteitag zum Spitzenkanidat gewählt werde, werde er  das Amt des Landtagspräsidenten aufgeben: "Ich denke, das ist ne klare Linie. Wenn man dann wirklich in der Rolle des Spitzenkandidaten auch angreifen muss, parteipolitisch täglich argumentieren muss, dann wäre das mit dem Amt des Landtagspräsidenten nicht mehr vereinbar."

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