Im Landkreis Reutlingen sei man auf einem guten Weg, glaubt Müller-Gemmeke. Ein wichtiger Aspekt für die Akzeptanz der Flüchtlinge in der Gesellschaft sei auch ihre Unterbringung, so die Grünen-Politikerin. Und Akzeptanz scheint in Zeiten von Pegida-Demonstrationen ein wichtiges Gut zu sein. Mir geht das auch unter die Haut, welche Stimmungen sich entwickeln, wie sich Stimmungen auch natürlich übertragen. Auf der anderen Seite muss man einfach die Fakten anschauen. Wenn Anrainerstaaten von Kriegsgebieten 1,5 Millionen Menschen aufnehmen und Deutschland 200.000, dann sieht man die Relation. Und von daher werde ich nicht müde dagegen anzugehen - gegen undifferenzierte Stimmung, so Müller-Gemmeke.
Doch auch wenn Deutschland vergleichsweise wenige Flüchtlinge aufnimmt, ist die finanzielle Last - für die Landkreise, Städte und Kommunen deutlich spürbar. Hier erhofft sich Reutlingens Landrat Thomas Reumann dringend mehr Unterstützung: "Wir fordern ganz klar eine so genannte Spitzabrechnung. Und das heißt nichts anderes als das uns die tatsächlich anfallenden Kosten vom Land – das ist eine staatliche Aufgabe – auch tatsächlich erstattet werden. Und so weit sind wir noch nicht. Es gibt jetzt noch Erhebungen. Auf Landesebene. Was haben die Landkreise eigentlich tatsächlich ausgegeben, reicht es, reicht es nicht. Nur ich glaube jetzt müssen wir eine Antwort darauf finden und ich vertraue darauf, dass wir diese Antwort jetzt auch zeitnah bekommen, erklärt der Landrat.
Aus Berlin erhofft sich Reumann vor allem eine Beschleunigung der Asylverfahren. Dass der Bund die Länder und Kommunen 2015 und 2016 mit jeweils 500 Millionen Euro mehr unterstützen will, begrüßt der Landrat. Allerdings käme dieses Geld leider nicht bei den Landkreisen an. Die Opposition, so Müller-Gemmeke, werde sich weiterhin für mehr Hilfen von der Bundesregierung einsetzen.
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