Wannweil:

Politischer Aschermittwoch der FDP

Stand: 06.03.14 16:59 Uhr

Feierlaune herrschte beim politischen Aschermittwoch des FDP-Kreisverbands in Wannweil. Auch wenn die Bundestagswahlschlappe nicht vergessen ist, wappnete man schon einmal mit Schwung für die kommende Kommunalwahl im Mai.

Dennoch hatte FDP-Stadtrat Hagen Kluck offenbar noch ein Hühnchen mit der CDU zu rupfen. Denn sie trägt, aus Sicht der Liberalen, Mitschuld dafür, dass die FDP ihre Wahlversprechen nicht erfüllen konnte, und schließlich abgestraft wurde. Gegenüber der FDP noch recht unnachgiebig, verhalte sich die CDU den "Sozis" gegenüber, sehr entgegenkommend. Aus Sicht der FDP ist das ein Unding.

Die CDU habe 311 Sitze, die SPD 193. Trotzdem bestimmten die Roten den Takt der neuen Regierung. CDU und CSU rückten deutlich nach links. "Die Herz-Jesu-Sozialisten haben sich erfolgreich mit Marxisten zusammengetan", erklärte Kluck.
Dazu käme dann auch noch eine Opposition aus den Grünen und den Linken. Damit bestimme aktuell die "vereinigte Linke den Ton in Deutschland". "Frau Merkel hat ihren Laden auf Fordermann gebracht. Und damit bestätigt sie das, was an liberalen Stammtischen nicht ganz zu unrecht über sie gesagt wird: das ist Honnekers Rache", witzelte Hagen Kluck.

Doch nicht nur die schwarz-rote Koalition in Berlin sorgt für Unmut bei dem FDP-Stadtrat . Mit Grün-Rot in Stuttgart sieht er sich in keiner besseren Lage. Denn nicht nur mit dem aktuellen Landeshaushalt bewege man sich stark in Richtung "Rote Laterne": Gerade in der Bildungspolitik versage die Regierung Kretschmann, so der Liberale. Der Ministerpräsident werde beim "Froschkutteln-Fressen" in Riedlingen aber wohl schon verdrängt haben, welche besondere Ehrung er neulich erhalten habe. Nämlich den Kulturbanausenpreis "Gordischer Knoten", erzählte Kluck. Der Musikrat habe Kretschmann mit diesem Preis bedacht weil der Minister für "wesentliche kulturpolitische Missstände und Fehlentscheidungen" verantwortlich sei. "Mögen Herrn Kretschmann die Froschkutteln ordentlich schwer im Magen liegen", schloss Kluck.
Schwer im Magen liege ihm hingegen, dass sich die "Pleiten-, Pech- und Pannenaufzählung" von Grün-Rot noch unendlich erweitern ließe. Doch bei all dem Ärger ließen sich die Liberalen die Laune gestern nicht verderben und feierten bei Bier, Wein und Musik.