Unterrichtsfächer, die zumindest gefühlsmäßig für das schulische und berufliche Weiterkommen nicht ausschlaggebend sind, werden immer mehr an den Rand gedrängt und verlieren an Bedeutung. So seien die musisch-ästhetische Erziehung und der Schulsport heute oft ungeliebte Kinder, bemängelt der VBE-Sprecher. Deshalb warnt der Lehrerverband erneut vor einer zu starken „Verkopfung" des schulischen Arbeitens. Da auch Eltern mehr denn je auf die berufliche Verwertbarkeit der Unterrichtsfächer achten, fallen, wenn Lehrer fehlen, in der Regel eher Musik, Sport und Bildende Kunst aus, bevor eine Deutsch- oder Mathematikstunde gestrichen wird. Die Schüler sind jedoch auf eine ganzheitliche Bildung und Erziehung angewiesen, in der auch Ästhetik, Bewegung und Emotionen eine tragende Rolle spielen sollten.
Wenn um die Bedeutung der einzelnen Unterrichtsfächer gestritten wird, geht es meist lediglich darum, ob eine sprachliche oder technisch-naturwissenschaftliche Ausrichtung der Schule die wichtigere sei. Der künstlerisch-musisch-sportliche Bereich werde von vielen mehr als schmückendes, aber nicht unbedingt notwendiges Beiwerk betrachtet, bedauert der VBE-Sprecher diese Entwicklung. Pestalozzis 200 Jahre alter pädagogischer Ansatz ganzheitlichen Lernens „mit Kopf, Herz und Hand" sollte in der stark technisierten Welt von heute mehr denn je Maxime unterrichtlichen Tuns sein – und das nicht nur in den Grundschulen. Und dabei gehe es keinesfalls lediglich um die Fähigkeit, Formulare korrekt ausfüllen zu können, wie die Twitterin angemahnt hatte.
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