Aktionsbündnis "Lichterkette Nehren" | Bildquelle: RTF.1

Nehren:

"Wir sind die Mehrheit!" - Lichterkette gegen Fremdenfeindlichkeit

Stand: 17.01.15 13:34 Uhr

Die Gemeinde Nehren im Landkreis Tübingen hat gestern zur zweiten Lichterkette gegen Fremdenfeindlichkeit aufgerufen. Unter dem Motto "Wir sind die Mehrheit!" wollten die Bürger gemeinsam mit Bürgermeister Egon Betz, Vertretern verschiedener Parteien, dem Arbeitskreis Asyl und den Kirchen ein Zeichen gegen die Demonstrationen von Pegida setzen.


Mehr als 100 Kerzen und andere Lichter haben gestern für kurze Zeit die Straßen der kleinen Gemeinde erhellt. Von der Ortsmitte aus bewegte sich die menschliche Lichterkette bis in den Rathaushof. 

Dort sprach nicht nur der Bürgermeister einige Worte, sondern auch Hans Rebmann, der das Aktionsbündnis „Lichterkette Nehren" ins Leben gerufen hatte. Die lichttragenden Bürger würden sich laut Rebmann gegen die fremdenfeindlichen Demonstrationen stellen, die von Pegida und Ähnlichen seit einigen Wochen laufen. Und gegen die damit verbundene pauschale Diskriminierung einer Glaubensgruppe. 

Bürgermeister Betz zufolge mache sich die Gemeinde stark für ein friedliches Miteinander in der Gemeinde, dass Fremdenfeindlichkeit dort keinen Platz habe. Sie zeige sich auch solidarisch mit den Opfern in Paris und setze sich für die Freiheiten der Bürger ein. Es solle ein friedliches Miteinander in Nehren geben, zwischen allen Religionsgemeinschaften, allen Menschen, allen Hautfarben, allen die zu uns kommen. Und dafür machen sich Nehren stark, so Betz.

Auch an dem zweiten Demonstrationszug hatten sich viele Bürger aus Nehren und aus Nachbargemeinden beteiligt, um ein klares Zeichen zu setzen: 

"Aus Solidarität für die Betroffenen und auch um ein Zeichen zu setzen, dass Nehren hier auch sich hier beteiligt an Aktionen."

"Ersten haben wir in Frankreich sehr viele Bekannte, das hat schon den Anlass gegeben. Und weil man ja auch mit dem einfach nicht einig sein kann, was passiert und geschieht auf der Welt. Weil das einfach zu heftig ist. Und wir sind für die Freiheit und die Pressefreiheit - und deshalb auch den Stift in die Hand nehmen!"

"Wir haben einiges zu verteidigen in dem Land. Das kam in den Redebeiträgen sehr klar raus. Das ist nicht egal, was da passiert. Egal von welcher Seite die Angriffe – weil Angriffe sind es letztlich – auf das, was wir zu schützen haben, stattfinden. Und das ist, glaube ich, auch in Dörfern wie Nehren nicht unwichtig, dass man sich hinstellt und das rechtzeitig zeigt und dann nicht irgendwann nach Jahren merkt, dass man sich rechtzeitig hätte regen sollen."

"Weil wir einfach ein Zeichen setzen wollen gegen Pegida und für die Freiheit, die Meinungsfreiheit."

"Einfach aus Solidarität, dass zu diesem schrecklichen Attentat, was passiert ist, Stellung bezieht und sagt 'das ist schlimm'. Und wenn jetzt ganz viele Asylbewerber hier nach Deutschland herkommen, dass man jetzt schon signalisiert: Wir sind tolerant, sie sind willkommen. Und wir freuen uns auf sie, dass sie hier eine Heimat finden können."

In Nehren fühle sich laut Bürgermeister Betz niemand bedroht. Die christlichen Bürger würden dort in Frieden mit ihren muslimischen Nachbarn leben. Auch dürfe man Muslime, die in Frieden in Deutschland leben nicht mit Islamistischem Terror gleichsetzen, so Betz.

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