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Verviers:

Terror-Islamisten: Schwere Anschläge geplant auf Reisebus, jüdische Schulen, Polizei-Station, Entführung

Stand: 16.01.15 10:26 Uhr

16.01.2015. Die gestern bei einer Hausdurchsuchung im belgischen Verviers getöteten und festgenommenen Islamisten haben mehrere schwere Terror-Anschläge in Belgien geplant. Medienberichten zufolge waren Anschläge auf jüdische Schulen in Belgien und auf Polizeistationen in Vorbereitung. Der Terror-Anschlag habe kurz bevor gestanden. Ausserdem sei eine "hochrangige" Entführung geplant gewesen, auch ein Reisebus habe entführt werden sollen.

Das belgische Innenministerium will heute in einer Pressekoferenz weitere Details bekanntgeben.

Ob Zusammenhänge mit den islamistischen Terror-Anschlägen in Paris bestehen, steht noch nicht fest.

Die belgische Stadt Verviers soll ein Zentrum der Islamisten in Belgien sein. In der Stadt sollen auch 6 Syrien-Rückkehrer leben. 

Die Polizei hatte die Syrien-Rückkehrer seit ihrer Rückkehr ununterbrochen beobachtet und war der islamistischen Terror-Zelle auf die Spur gekommen. Nachdem nun ein Anschlag des Islamisten unmittelbar bevorgestanden habe, habe man in einer groß angelegten Aktion zugegriffen.

Anti-Terror-Einheiten der belgischen Polizei aus Brüssel hatten am 15.01.2015 gegen 17:45 mehrere Straßen im Bahnhofsviertel von Verviers abgeriegelt. Die Einsatzkräfte hatten anschließend eine Hausdurchsuchung vorgenommen und wurden dabei von Scharfschützen gedeckt.

Die Islamisten hätten sofort das Feuer eröffnet, als die Polizisten zur Hausdurchsuchung angerückt seien. 

Die Terroristen hatten dabei Sturmgewehre und Kriegswaffen eingesetzt. Die Islamisten seien kurz vor einem massiven Terroranschag gestanden. Mehrere Menschen wurden festgenommen. Die Einsatzkräfte und Anwohner blieben unverletzt.

Im Bahnhofsbereich von Verviers waren während des Einsatzes mehrere Explosionen und Dutzende Schüsse zu hören. Erst vor einem Tag hatte ein Online-Portal die Stadt Verviers in einem Artikel als "Nährboden für Djihadisten" bezeichnet.

In einer groß angelegten Anti-Terror-Aktion habe es weitere Einsätze in Molenbeek, Schaarbeek, Anderlecht, in der Region Vlaams-Brabant, im Raum Brüssel, und in Brüssel-Stadt gegeben. Es habe sich um einen länder-übergreifenden Anti-Terror-Einsatz in 7 Ländern gehandelt.

Einem Augenzeugen zufolge hatte der Einsatz auf der "rue de la Colline" in Höhe der "rue des Ecoles" seinen Anfang genommen. Dort habe die Polizei einen blauen Van und ein Auto gestoppt.

Anderen Medienberichten zufolge seien Polizisten mit vorgehaltenen Waffen in ein Haus der Syrien-Rückkehrer eingedrungen. Scharfschützen auf der Straße sicherten die Polizisten ab.

Die herangezogenen Spezialkräfte der Anti-Terrorismus-Einheit aus Brüssel hätten hervorragende Arbeit geleistet. Das teilte der Generalstaatsanwalt am Abend in einer Pressekonferenz mit.

Die Djihadisten-Gruppe stand dem Generalstaatsanwalt zufolge kurz davor, große terroristische Anschläge in Belgien zu verüben. Die Terrorwarnstufe sei in großen Teilen von Belgien auf die zweithöchste Stufe 3 hochgestuft worden.

Die Polizei hatte zuvor mit mehreren Fahrzeugen die "rue du Collège" besetzt. Außer der Bundespolizei sei auch die Antisprengmittel-Brigade und die SMUR im Einsatz.

Die Anwohner seien nicht evakuiert worden, sondern aufgefordert worden, in ihren Häusern zu bleiben.

Der Zugriff habe um 17:45 begonnen. Um 19:00 Uhr sei die Situation unter Kontrolle gewesen.

Die Islamisten hätten einen Anschlag auf Polizeistationen, Gerichtsgebäude und jüdische Schulen geplant geplant. Ausserdem habe ein Reisebus entführt werden sollen und es sei eine "hochrangige Entführung" geplant gewesen. Mit dem heutigen Zugriff sei "ein zweites Paris verhindert worden." Medienberichten zufolge sei der Anschlag für den heutigen Donnerstag Abend, 15. Janaur 2015, geplant gewesen.

RTBF meldete, der Einsatz In Verviers sei Teil einer landesweiten, groß angelegten Polizei-Aktion gegen Djihadisten gewesen. Es habe auch Anti-Terror-Einsätze in Schaarbeek, Anderlecht, in der Region Vlaams-Brabant, Region Brüssel, in Brüssel-Stadt und in Molenbeek gegeben.

Der Sender VTM meldete, es habe sich um einen koordinierten Einsatz in 7 verschiedenen Ländern gehandelt. Nur in Belgien habe es Tote gegeben.

Die ostbelgische Stadt Veviers liegt nahe der deutsch-belgischen Grenze in der Nähe von Aachen.

Ob ein Zusammenhang mit der jüngsten Meldung besteht, dass die islamistischen Attentäter, die am 8.Januar 2015 Terroranschlag in Paris verübt hatten, ihre Waffen in Belgien gekauft haben sollen, ist derzeit nicht bekannt.

Erst vor einem Tag, am 14.01.2015, hatte das Online-Portal lavenir.net einen Artikel (in franzözischer Sprache) mit der Überschrift veröffentlicht: "Warum Verviers und Dison ein Nährboden für Djihadisten sind".

In dem Artikel wird berichtet, dass Verviers, auch wegen der dort befindlichen Moscheen, ein Zentrum für Djihadisten in Belgien sei. Im Gespräch mit dem Bürgermeister wird erörtert, was man tun könne, um in Verviers in dieser Hinsicht mehr Sicherheit zu schaffen.

Der Bürgermeister von Verviers, Marc Elsen, zollte lavenir.net zufolge den muslimischen Gemeinschaften seiner Stadt dafür Anerkennung, dass sie sich - trotz der vielen Islamisten in Verviers - klar vom islamistischen Terroranschlag in Paris distanziert hatten.

Das belgische Innenministerium hatte am Abend des Zugriffs um 20 Uhr auf einer Pressekonferenz in Brüssel einige Details der Anti-Terror-Aktion mitgeteilt. Da die Aktion aber noch am Laufen sei, könne man weiteren Details erst in einer weiteren Pressekonferenz am morgigen Freitag, 16. Januar 2015, bekannt geben.

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