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Baden-Württemberg:

Bahn stellt 5-Jahres-Modernisierungsprogramm für bestehende Infrastruktur vor

Stand: 16.01.15 00:03 Uhr

15.01.2015. Mit der am 12. Januar 2015 unterzeichneten Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV II) stellen Bund und Bahn zwischen 2015 und 2019 gemeinsam 28 Milliarden Euro zur Modernisierung der Infrastruktur bereit. Damit will die Bahn bis 2019 bundesweit unter anderem 17.000 Kilometer Schienen, 8.700 Weichen und 875 Brücken erneuern.

Für Baden-Württemberg stehen in den kommenden fünf Jahren nach aktueller Planung rund 2,2 Milliarden Euro zur Verfügung, allein 2015 knapp 400 Millionen Euro. Beispiele für die Verwendung der Mittel hat die Deutsche Bahn heute in Stuttgart vorgestellt.

Netzinfrastruktur

Zwischen 2015 und 2019 werden rund 1.920 Kilometer Schienen und über 1.100 Weichen erneuert. Dazu kommen nach den derzeitigen Planungen 82 Brücken, drei Tunnel sowie der Neubau von Elektronischen Stellwerken.

Größere Baumaßnahmen sind beispielsweise die Erneuerung des Pforzheimer Tunnels bis 2018 für rund 88 Millionen Euro. Dabei wird die vorhandene Tunnelröhre durch eine zweigleisige Röhre in Parallel-Lage ersetzt.

Umfangreiche Gleis-und Weichenerneuerungen gibt es in diesem Jahr unter anderem im Bereich Mannheim (westliche Riedbahn, Februar bis April 2015, rund neun Millionen Euro), zwischen Radolfzell und Konstanz (März bis April 2015, knapp acht Millionen Euro), im Abschnitt Bietigheim-Bissingen–Ludwigsburg (März bis Juli 2015, 19 Millionen Euro) und auf der Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart zwischen Kraichtal und Stuttgart-Zuffenhausen (September bis November 2015, 11 Millionen Euro).

Hinzu kommen beispielsweise das neue Elektronische Stellwerk Offenburg (bis 2017) sowie Brückenerneuerungen, unter anderem 2015 Inbetriebnahme der der Brücke Rothenbächle bei Murg (Baden) und bis 2019 die Erneuerung der Kreuzungsbauwerke in Mannheim-Friedrichsfeld.

Energieversorgung

In die Modernisierung der Energieversorgung für den Zugverkehr sowie betriebsnotwendige Anlagen fließen allein in den kommenden fünf Jahren fast 180 Millionen Euro (Anteil LuFV-Mittel 133 Millionen Euro), davon etwa 50 Millionen Euro für die Bahnstromleitungen Mannheim–Weiterstadt, Karlsruhe–Wiesenthal und Aalen–Osterburken. Darüber hinaus werden unter anderem die Unterwerke Neckarelz und Sommerau (Standort: St. Georgen) sowie die Umrichteranlage Kuppenheim (bei Rastatt) neu gebaut.

Bahnhöfe

An den Empfangsgebäuden und Bahnsteigen im Land führt die Bahn zwischen 2015 und 2019 über 500 verschiedene Baumaßnahmen an mehr als 110 Stationen durch. Die Investitionen dafür belaufen sich auf rund 385 Millionen Euro, davon 122 Millionen Euro aus LuFV II-Mitteln.

Beispiele sind die Bahnhöfe Aalen und Bondorf. In Aalen werden im Rahmen des Bahnhofsmodernisierungsprogramms drei Bahnsteige neu gebaut, Beleuchtungsanlage, Bahnsteigdächer und Bahnsteigausstattung erneuert oder angepasst sowie die Personenunterführung gestalterisch aufgewertet (Bauzeit Juni 2015 bis Oktober 2016, Investition rund 4,9 Millionen Euro). Für den Bahnhof Bondorf stehen rund 8,7 Millionen Euro zur Verfügung. Damit werden bis Dezember 2017 zwei Bahnsteige erneuert und barrierefrei erschlossen; eine neue Personenunterführung ersetzt künftig den vorhandenen höhengleichen Personenübergang.

Auswirkungen auf den Betriebsablauf – Informationen für Reisende

Bei dem großen Bauvolumen ist ein eng abgestimmter Baufahrplan wichtig. Dazu bündelt die Bahn die größten Maßnahmen in speziellen Korridoren, um verschiedene Bauarbeiten an einem Streckenabschnitt gleichzeitig ausführen und so Anzahl und Dauer baubedingter Sperrungen auf ein Minimum reduzieren zu können. 2015 sind es bundesweit über 80 Korridore mit rund 500 Einzelmaßnahmen. An manchen Tagen wird es dann bis zu 850 Baustellen geben. Leider lassen sich dabei Einschränkungen für die Reisenden nicht komplett vermeiden. Oberstes Ziel der Bahn ist es jedoch, diese Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten.

Um sich rechtzeitig und umfassend über Bauarbeiten und Fahrplanänderungen informieren zu können, erhalten Bahnkunden bei den DB-Verkaufsstellen, am kostenlosen BahnBau-Telefon (0800 599 66 55), im Internet und an den DB-Automaten Auskünfte für ihre Reiseplanung.

Ergänzend informiert „Max Maulwurf", der Baustellenbotschafter der DB, mit Plakaten, Broschüren, Anzeigen und Aushängen in den Bahnhöfen und Tagesmedien sowie im Zug. Weitere aktuelle Baustelleninfos gibt es zudem im Internet unter www.bahn.de/bauarbeiten und für mobile Geräte wie iPhone oder Blackberry unterwegs unter: bauarbeiten.bahn.de/mobil.

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