Gleisfeld Hauptbahnhof Stuttgart | Bildquelle: pixelio.de - Rudolpho Duba Foto: pixelio.de - Rudolpho Duba

Stuttgart:

Schub nach vorn - Deutsche Bahn will Schienennetz modernisieren

Stand: 15.01.15 16:53 Uhr

Bund und Bahn wollen von 2015 bis 2019 insgesamt 28 Milliarden Euro für die Modernisierung von Brücken, Schienen, Weichen und Bahnhöfen in ganz Deutschland ausgeben. Eine Rekordsumme, deren drittgrößten Anteil, nämlich 2,2 Milliarden Euro, das Land Baden-Württemberg erhalten soll. Welche Modernisierungsvorhaben damit im Land umgesetzt werden sollen, hat die Deutsche Bahn heute in Stuttgart vorgestellt.


Ein Schub nach vorn soll das Geld für die bestehende Schieneninfrastruktur in Baden-Württemberg bedeuten. Denn die 2,2 Milliarden Euro sollen ausschließlich in die Sanierung und Modernisierung von in die Jahre gekommenen Schienen, Weichen, Bahnhöfen, Brücken und Tunneln fließen.

 

Aus Sicht der Deutschen Bahn sind die jetzt deutlich erhöhten Investitionen ein wichtiger Schritt, um dem bestehenden Sanierungsstau zu Leibe zu rücken. Die Pläne in Baden-Württemberg bis 2019 sind gesetzt: "Das bedeutet dass wir 83 Eisenbahnbrücken erneuern werden, drei Tunnel werden neu gebaut. Wir werden knapp 2000 Kilometer Schienen erneuern und 1100 Weichen auswechseln", erklärt Eckart Fricke, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für Baden-Württemberg.

Allein 2015 werden rund 400 Millionen Euro in die Sanierung der bestehenden Netzinfrastruktur im Land gesteckt: "Wir haben in diesem Jahr als sicherlich größte Einzelmaßnahme die Erneuerung der Schnellfahrstrecke Mannheim /Stuttgart. Und zwar im Bereich Vaihingen bis nach Stuttgart-Zuffenhausen. Das ist eine Maßnahme die über 10 Millionen Euro kosten wird. Fast vergleichbar ist die Erneuerung der Gleise zwischen Bietigheim-Bissingen und Kornwestheim. Und auch eine größere Maßnahme unten zwischen Singen und Konstanz, wo wir ebenfalls die Strecke komplett erneuern", so Fricke.

Die Strecke zwischen Reutlingen und Plochingen steht für 2016 als eines der größten Projekte auf dem Plan. Alle Schienen und Gleise sollen hier komplett erneuert werden.

Der Hauptbahnhof Tübingen gehört zu den 21 Knotenbahnhöfen und 21 Nahverkehrsbahnhöfen, die bis 2019 auf den neuesten Stand gebracht werden sollen. 141 Millionen Euro stehen dafür insgesamt zur Verfügung. "Ganz wichtiges Element ist der stufenfreie, also der barrierefreie Ausbau. Das man eben über Rampen auf die Bahnsteige kommt oder mittels Aufzügen. Und auch die weitere Ausstattung der Bahnhöfe mit Wetterschutzhäuschen, mit Bänken, mit Vitrinen und so weiter, sind Bestandteil dieses Programms. Und in diesem Jahr – als größte Einzelmaßnahme – kann man den Bahnhof Aalen benennen, wo wir mit der Baumaßnahme beginnen", schildert der Konzernbevollmächtigte der DB AG für Baden-Württemberg.

Hinzu kommen über 180 Millionen Euro, die in die Modernisierung der Energieversorgung des Zugverkehrs fließen sollen. Von diesen geplanten Maßnahmen werden die Bahnkunden nicht viel merken. Wohl aber von allen anderen Maßnahmen, die das Schienennetz betreffen. Die Bahn will zwar die Einschränkungen auf ein Minimum begrenzen, doch die Fahrgäste werden sich trotzdem auf Zugausfälle, Verspätungen und Wartezeiten einstellen müssen.

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