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Zurückkehrende Dschihadisten: Verfassungsschutz-Präsident in "großer Sorge" über wachsende Zahl

Stand: 15.01.15 02:12 Uhr

Der Präsident des Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, hat sich alarmiert über die wachsende Zahl der Dschihadisten geäußert, die von Deutschland in den Irak oder nach Syrien reisen und dort für die Terrormiliz IS kämpfen. Über 150 Rückkehrer sind den deutschen Behörden laut Bundesinnenministerium bekannt.

"Unabhängig vom islamistischen Terror in Paris vergangene Woche sehen wir diese Entwicklung mit großer Sorge", sagte Maaßen der Rheinischen Post.  "Denn mehr Reisen von deutschen IS-Anhängern erhöhen auch das Risiko, dass kampferprobte Rückkehrer in Deutschland aktiv werden", sagte Maaßen.

Von mehr als 150 Rückkehrern wissen die deutschen Sicherheitsbehörden bisher. Diese Zahl nannte Bundesinnenminister Thomas de Maizière jüngst bei einem Termin im Ge­mein­sa­men Terrorismus­abwehrzentrum von Bund und Ländern. Zu etwa 25 dieser Personen liegen demnach Erkenntnisse vor, dass sie sich aktiv am Kampf beteiligt haben. Von diesen geht laut de Maizière eine besondere Gefahr aus, vor allem wenn sie in Kontakt zu jihadistischen Gruppen stehen.

Auch Deutschland stehe im Gefahren-Fokus. Hierzulande gebe es über 6.200 Anhänger salafistischer Strömungen. Tendenz steigend, so de Maizière. Bislang seien rund 450 überwiegend junge Menschen aus Deutschland in die Krisengebiete ausgereist. Viele von ihnen wollen sich dem IS anschließen. Etliche sind bereits ums Leben gekommen. Einige von ihnen starben laut Bundesinnenminister als Selbstmordattentäter.

Man habe drei Kernprobleme identifiziert:

  1. Die schnelle Radikalisierung und Rekrutierung junger Menschen auch in Deutschland für den terroristischen Kampf in Syrien und dem Irak.
  2. Reisen von gewaltbereiten Menschen in die Krisenregionen, um an der Seite des IS zu kämpfen, und ihre Rückkehr zu uns.
  3. Die islamistische Propaganda (eine wesentliche Ursache für die Radikalisierung junger Menschen).

Gegen zurückkehrende Jihadisten würden Ermittlungsverfahren eingeleitet. Derzeit würden mehr als 200 geführt.

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