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TV-Interview: Deutsche Islamisten zeigen "klammheimliche Freude" für Anschläge von Paris

Stand: 14.01.15 23:31 Uhr

"Eine Menge klammheimlicher Freude" gebe es in der muslimischen Community über "solche Aktionen" wie die gegen die Satirezeitschrift Charlie Hebdo. Das sagte ein Al Qaida nahe stehender Islamist in der Sendung "ZDFzoom" am Abend. Die Anschläge von Paris seien "...eine logische Schlussfolgerung, wenn man ständig sieht, wie der Prophet beleidigt wird". Der Mann gehört zu den rund 260 sogenannten Gefährdern, die von den deutschen Sicherheitsbehörden beobachtet werden.

Die Autoren der Dokumentation "ZDFzoom: Bereit zu sterben für Allah - Islamisten in Deutschland" trafen den deutschen Konvertiten und einen weiteren muslimischen Extremisten am Wochenende in Berlin. Der 19-jährige Deutsch-Marokkaner darf Deutschland nicht mehr verlassen und musste seinen Reisepass abgeben. Er sprach in dem Interview weiter davon, dass Muslime schikaniert und durch Mohammed-Karikaturen beleidigt würden, "...und dann kommen Emotionen hoch und dann passiert halt was". Die beiden Männer gehören zu den rund 260 sogenannten Gefährdern, die von den deutschen Sicherheitsbehörden beobachtet werden.

Die Sendung in der ZDF Mediathek

Die Autoren beleuchten die wachsende islamistischen Szene in Deutschland. Sie besuchen aber auch islamische Gelehrte in Ägypten, die sich eindeutig gegen die Gewaltakte von Paris wenden. Prof. Salim Abdul-Jalil sagt im Interview: "Sie dürfen niemanden töten, egal ob sie die Haltung der Muslime vertreten oder nicht. Gewalt ist im Islam total verboten. Was manche junge Menschen machen, auch noch im Namen des Islams, ist schlimm. Unsere Religion akzeptiert keine Gewalt." Der Islamwissenschaftler von der Misr Universität Kairo hatte zusammen mit mehr als 100 weiteren Gelehrten einen offenen Brief an den selbsternannten Kalifen, Abu Bakr al Baghdadi, des sogenannten Islamischen Staates geschrieben. Darin kritisieren die Gelehrten das Vorgehen des IS als unislamisch und verurteilen seine Gräueltaten auf das Schärfste.

Siehe auch:
Islamischer Staat will Europa erobern - Interview: Ob 250 oder 500 Millionen Menschen getötet werden müssen, spiele keine Rolle

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