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Stuttgart / Mannheim:

"Religiöser Analpabetismus darf nicht zur Radikalisierung führen" - CDU-Wacker: "Ausbau des Islamunterrichts muss mit hohen Qualitätsansprüchen geschehen"

Stand: 17.01.15 17:18 Uhr

14.01.2015. "Der Ausbau des Islamunterrichts muss mit hohen Qualitätsansprüchen geschehen." Das sagte das Mitglied der CDU-Landtagsfraktion, Georg Wacker.Die CDU begrüße es grundsätzlich, dass der Islamunterricht an den Schulen im Land weiter ausgebaut werden soll: "Es ist von zentraler Bedeutung, dass der religiöse Analphabetismus nicht dazu führt, dass sich Schülerinnen und Schüler radikalisieren und wir sie an den Extremismus verlieren."

Islamischen Religionsunterricht inhaltlich und flächendeckend ausbauen

Die Landes-CDU will den islamischen Religionsunterrricht inhaltlich und flächendeckend ausbauen. Dabei ist es der CDU wichtig, alle Beteiligten in diesen Prozess einzubinden, sich mit diesen vorher abzustimmen, und auf alle Befindlichkeiten zu achten.

Wacker, bildungspolitischer Sprecher und Vorsitzender des Arbeitskreises Kultus, Jungend und Sport, sagte:

"Wir warnen die Landesregierung aber mit Nachdruck davor, jetzt durch ein überhastetes Vorgehen in dieser Angelegenheit die hohe Qualität des bereits stattfinden Islamunterrichts an unseren Schulen aufzuweichen und die Schnelligkeit vor der dringend gebotenen Gründlichkeit zu setzen".

Die CDU-geführte Landesregierung habe bereits 2006 den Islamunterricht an den Schulen im Land eingeführt und er habe sich erfolgreich weiterentwickelt.

Ausbildung der Lehrer muss hohe Qualifikation haben und höchsten Ansprüchen genügen.

Wacker sagte weiter: „Zwei Aspekt müssen beim Ausbau und der Weiterentwicklung des Islamunterrichts besonders berücksichtigt werden: Die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer für diesen Unterricht muss nach wie vor eine hohe Qualität haben. Diese Qualifikation muss höchsten Ansprüchen genügen, hier darf nicht abgespeckt werden."

Dazu sei es von zentraler Bedeutung, dass der intensive Dialog mit den Religionsgemeinschaften gesucht wird. Insbesondere müssten auch die Aleviten und Sunniten von Anfang an mit eingebunden werden.

Das Thema Islamunterricht eigne sich nicht für parteipolitisches Gezänk. Hier dürfe  es keine ,Light-Lösung' aufgrund der Tagesaktualität geben, so  Wacker.

Alevitischer Religionsunterricht hat mit islamischem Religionsunterricht nichts zu tun

Die stellvertretende Generalsekretärin der Alevitischen Gemeinde Deutschland, Melek Yildiz, wies gegenüber BWeins darauf hin, dass es sich bei der Alevitischen Gemeinschaft um eine eigenständige, anerkannte Religionsgemeinschaft nach Art. 7 Abs. 3 des Grundgesetzes handele.

Yildiz sagte: "Die Aleviten nehmen nicht am Islamischen Religionsunterricht teil und haben weder inhaltlich noch organisatorisch etwas mit dem Islamischen Religionsunterricht zu tun." Diese Klarstellung sei ihr wichtig.

Vielmehr gäbe es in Baden-Württemberg schon eigenständigen alevitischen Religionsunterricht mit eigenständigem Lehrplan. Bereits im Schuljahr 2004/2005 habe man mit 2 Pilotschulen mit dem Alevitischen Religionsunterricht begonnen.  2007 haben man in NRW mit dem Unterricht begonnen. Für die Lehrpläne von alevitischem und islamischem Unterricht seien jeweils getrennte Kommissionen zuständig.

In Baden-Württemberg nehmen nach Angaben der alevitischen Gemeinde derzeit 360 Schüler in über 30 Kursen am alevitischen Religionsunterricht teil.

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