| Bildquelle:

Konstanz:

Illegaler Handel mit 14 Welpen aufgedeckt

Stand: 14.01.15 20:23 Uhr

15.01.2015. In Konstanz wurde der illegale Handel mit 14 Welpen aufgedeckt. Das teilte die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN mit. Für die 14 Rassewelpen habe die Verkäuferin nur je 300 bis 600 Euro. Eine Handelsgenehmigung oder Gesundheitsbescheinigungen für die Tiere habe gefehlt. Die Polizei ermittele nun wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Um den illegalen Welpenhandel zu stoppen, forderte VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz schon seit langem eine EU-weite Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für alle Hunde.

„Trotz diverser Kampangen und Aufklärungsarbeiten finden die Händler immer wieder dankbare Abnehmer für ihre billig produzierten Welpen. Doch die Käufer wissen in der Regel nicht, worauf sie sich dabei einlassen", berichtet Birgitt Thiesmann, Leiterin der VIER PFOTEN Kampagne gegen den illegalen Welpenhandel.

Thiesmann weist auf die Folgen hin: Zu früh von ihren Müttern getrennt und meistens nicht geimpft, sterben viele der Tiere Thiesmann zufolge bereits nach kurzer Zeit. Die Welpen hätten mehrheitlich gar keine oder nur gefälschte Impfpässe: "Selbst wenn sie auf den ersten Blick halbwegs normal wirken, sind sie in der Regel gesundheitlich stark angeschlagen oder sogar krank. „Nicht wenige sterben bereits nach ein paar Tagen oder Wochen in den Armen des neuen Hundebesitzers, trotz intensiver – und teurer – medizinischer Behandlung", warnt Thiesmann.

Was versteht man unter illegalem Welpenhandel?

Thiesmann sagt: "Abertausende Hundewelpen werden jährlich aus Profitgier von Welpenhändlern aus Polen, Tschechien, Ungarn und Rumänien quer durch Europa gekarrt und in Ländern wie Deutschland, der Schweiz oder Österreich verkauft. Was viele nicht wissen ist, dass die Hunde wie am Fließband und unter schlimmsten Bedingungen in Massen gezüchtet werden. Die Welpen müssen in finsteren Verschlägen, Kellern oder Schuppen unter katastrophalen Bedingungen aufwachsen. Oft herrscht auch Futterknappheit, da an allen Ecken gespart wird."

Auch Hygiene oder Gesundheitskontrollen existieren Thiesmann zufolge nicht; dies habe eine Verbreitung von Krankheitserregern und Parasiten zur Folge: "Im Alter von nur wenigen Wochen werden dann die Welpen viel zu früh von ihren Müttern getrennt und eingepfercht in Taschen oder Kisten in engen Kofferräumen ohne Futter, Wasser und Licht in die Abnahmeländer transportiert. Dies sind alles sehr traumatisierende Erlebnisse für die Welpen."

Wie werden die illegalen Welpen verkauft?

Die illegalen Welpen werden laut Thiesmann via Internet- oder in Zeitungsinseraten, meist unter falschen Angaben, angepriesen: "Die Rassenvielfalt ist riesig, es gibt kaum eine Rasse, mit welcher die Welpenhändler keinen Profit schlagen. In den Inseraten ist oft von „familiärem Anschluss" oder „liebevoller Aufzucht" die Rede. Doch von beidem ist in den meisten Fällen nichts zu sehen. Hinter solchen Angeboten verbirgt sich oft extremes Tierleid."

Weitere Informationen zum illegalen Welpenhandel

VIER PFOTEN hat die Online-Plattform www.stopptwelpendealer.org ins Leben gerufen, die Informationen rund um den illegalen Welpenhandel sowie Tipps zu der Anschaffung eines Hundes bietet. Die Seite beinhaltet,so Thiesmann,  zusätzlich noch ein Tool für Käufer, welche schlechte Erfahrungen oder verdächtige Beobachtungen gemacht haben und diese teilen möchten. User können so mit VIER PFOTEN Kontakt aufnehmen und ihren Fall schildern.

WERBUNG:



Seitenanzeige: