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Internationale Raumstation ISS:

ISS-Modul der Amerikaner wieder in Betrieb - Wahrscheinlich doch kein Ammoniak-Leck auf der Raumstation

Stand: 29.04.21 08:26 Uhr

14.01.2015. Das amerikanische Modul der internationalen Raumstation ISS wird wieder in Betrieb genommen. Nach einem Druckanstieg im Kühlsystem des Moduls war ein Leck und das Austreten des in der Atemluft hochgiftigen Ammoniums vermutet worden. Die Amerikanischen Astronauten hatten deswegen ihre Atemschutzmasken aufgesetzt, die elektronischen Systeme des Moduls herunter gefahren und hatten sich in den russischen Teil der ISS in Sicherheit gebracht.

"Die Crew-Mitglieder der Expedition 42 sind sicher und in guter Verfassung im russischen Segnet der Internationalen Raumstation." Das meldete die amerikanische Raumfahragentur NASA gegen 15:00 Uhr deutscher Zeit. Die Evakuierungin den russischen Teil sei infolge eines Alarms um 4 Uhr a.m. EST erfolgt.

Derzeit werde die elektronische Ausrüstung des amerikanischen Segmentes der ISS wieder hochgefahren, teilte die NASA mit. Die amerikanische Raumfahrtagentur betonte außerdem, dass es keine "harten Fakten" gäbe, die für ein Ammonium-Leck im Kühlsystem sprechen. 

Bei der Evakuierung habe es sich nur um eine Vorsichtsmaßnahme gehandelt. Aufgrund eines Alarms hätten die amerikanischen Astronauten sicherheitshalber die Evakuierung und die Stillegung des amerikanischen Moduls eingeleitet.

"Wir versuchen herauszufinden, was passiert ist," sagte Wilmore der Flugsicherung. "Wir sind allerdings nicht der Überzeugung, dass es sich um ein Ammonium-Leck handelt."

Derzeit sind zwei amerikanische Astronauten für die NASA an Bord der ISS:  Flugingenieur Terry Virts und Kommandant Barry Wilmore. Ausserdem für die europäische ESA die Italienerin Samantha Cristoforetti, sowie für die russische ROSKOSMOS die Russen Anton Nikolajewitsch Schkaplerow, Alexander Michailowitsch Samokutjajew und Jelena Olegowna Serowa. Die Langzeitbesatzung der "ISS Expedition 42" umfasst damit 6 Personen.

Erste Informationen über den Zwischenfall wurden von der Russischen Raumfahrtagentur gemeldet.

Der amerikanische Teil der Weltraumstation ISS sei nach dem Austritt von Ammoniak evakuiert worden. Das gifitge Gas Ammoniak sei aus dem Kühlsystem der ISS ausgetreten und habe die Atemluft des amerikanischen Segments vergiftet. Die Amerikaner seien im russischen Teil der ISS in Sicherheit. Das amerikanische Segment sei vom Rest der Raumstation mittlerweile hermetisch abgeriegelt.

Das flüssige Ammoniak ist im Kühlsystem der Raumstation ISS als Kältemittel im Einsatz. Es ist für Menschen hochgiftig. Die Möglichkeit eines Ammoniak-Unfalls zählt neben einem Brand und einem Druckverlust durch einem Einschlag von Weltraumschrott oder Himmelskörpern zu den größten denkbaren Gefahren für die ISS.

Die Amerikaner hatten bereits im Mai 2013 ein Problem mit dem Kühlsystem des amerikanischen Segments der ISS: Damals war Ammoniak aus dem Kühlsystem ins All entwichen. Der Defekt musste damals durch einen Außeneinsatz amerikanischer Astronauten repariert werden.

Dieses Mal war befürchtet worden, dass das Ammonik in den Innenraum der ISS entwichen ist, und über die Atemluft die amerikanischen Astronauten in höchste Gefahr gebracht habe: Bei Ammoniak handelt es sich um ein farbloses, stechend riechendes Gas. Es führt beim Einatmen zu einer Verätzung der Schleimhäute, wirkt erstickend und kann zu Koma oder Tod führen.

Ammoniak kann mit dem Sauerstoff in der Atmosphäre reagieren und brennen. Zu einem Dauerbrand kommt es aber nur bei hohem Druck oder in Verbindung mit reinem Sauerstoff. Auf der Erde wird Ammoniak hauptsächlich in der Düngemittelindustrie eingesetzt.

Auffällig war, dass die Meldung zunächst weder von der NASA noch von amerikanischen Nachrichtenportalen wie CNN aufgegriffen wurden.

Das amerikanische Modul liegt zwischen dem europäischen und dem russischen Modul.

Für den Fall einer Evakuierung stehen für die gesamte IS-Besatzung zwei Sojus-Rettungskapseln zur Verfügung. Beide Sojus-Kapseln sind am russischen Teil der ISS angedockt und bieten jeweils Platz für 3 Crew-Mitglieder.

Die Mission der jetzigen Besatzung begann mit dem Abkoppeln der Raumkapsel Sojus TMA 13 M im November 2014 und endet mit dem Abkoppeln der Raumkapsel Sojus TMA 14 M voraussichtlich im März 2015.

 

 

 

 

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