Reutlingen:
Integrationsrat in Zukunft als Expertengremium: Bewerbungsphase beginnt
Stand: 13.01.15 16:44 Uhr
Eine Wahl zum Integrationsrat wird es in Reutlingen nicht mehr geben. Das neue Gremium wird vom Gemeinderat ernannt. Den Start der Bewerbungsphase hat jetzt Bürgermeister Robert Hahn verkündet.
Gesucht werden Experten, zum Beispiel für Sprachförderung und Bildung, für Wirtschaft, Arbeit und berufliche Bildung oder für Asylbewerber, Asylberechtigte und Flüchtlinge. "Das ist unsere selbstauferlegte Verpflichtung, dass wir thematisch schauen wollen, dass die Leute unterschiedliche Schwerpunkte mitbringen, weil wir nicht wissen, wo die gesellschaftliche Entwicklung in den nächsten Jahren hingehen wird", sagte Bürgermeister Robert Hahn.
Eine Wahl wie bisher – da habe auch aus Sicht des bisherigen Integrationsrats einiges dagegen gesprochen, so Dusan Vesenjak: "Was natürlich auch innerhalb der Migranten-Communities immer ein Thema ist: Wenn Sie aus den klassischen Einwanderer-Communities kommen, Türkei, Griechenland, Jugoslawien, tun Sie sich natürlich leichter bei einer Wahl, als wenn Sie aus Luxemburg kommen oder aus einem kleinen afrikanischen Land. "
Mit der neuen Methode schaffe man eine größere Vielfalt. Die Frage, welche Herkunft die einzelnen Räte haben, wird dadurch zweitrangig. So können auch Menschen ohne Migrationsunterhintergrund bei entsprechender Expertise in den Rat bestellt werden.
Ich denke, was auch ein Argument ist, ist, dass ein aktives Bewerbungsverfahren, ich will da rein, ich oute mich auch, schon noch die Chance birgt, dass mehr Qualität und mehr Verbindlichkeit da noch in den Integrationsrat reinkommt", so Vesenjak, "weil wir am Ende das Problem hatten, dass es personell auch erodiert ist."
Die Bewerbungsphase für den neuen Integrationsrat läuft noch bis zum 27. Februar. Im Juli soll dann das neue Gremium seine Arbeit aufnehmen.
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