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Gericht: Düsseldorfer OB durfte vor PEGIDA-Demo zum Licht-Ausschalten aufrufen

Stand: 13.01.15 05:46 Uhr

Ein Eilantrag, dem Düsseldorfer Oberbürgermeister zu untersagen, auf den städti­schen Internetseiten zur Teilnahme an einer Gegendemonstration gegen die Ver­sammlung der "DÜGIDA" ("Düsseldorf gegen die Islamisierung des Abendlandes") und zu einem Beleuchtungsboykott aufzurufen, hatte beim Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen keinen Erfolg.

Das Verwaltungsgericht Düsseldorf hatte dem Oberbürgermeister durch einstweilige Anordnung aufgegeben, die Erklärung „Lichter aus! Düsseldorf setzt Zeichen gegen Intoleranz" von der Internetseite www.duesseldorf.de zu entfernen und keine Wei­sung vorzunehmen oder aufrecht zu erhalten, die auf das Ausschalten der Beleuch­tung öffentlicher Gebäude in der Stadt Düsseldorf am 12. Januar 2015 in Ab­weichung von der üblichen Beleuchtung gerichtet ist. Der Oberbürgermeister habe zu Lasten der Antragstellerin, die die DÜGIDA-Demonstration angemeldet hatte, gegen das Neutralitätsgebot verstoßen.

Die Beschwerde des Oberbürgermeisters der Stadt Düsseldorf hatte Erfolg. Das Oberverwaltungsgericht hat mit Beschluss vom 12. Ja­nuar 2015 die Entscheidung des Verwaltungsgerichts geändert und den Eilantrag der Antragstellerin abgelehnt.

Zur Begründung hat der 15. Senat ausgeführt: Der Senat könne in der Kürze der ihm für die Beschwerdeentscheidung zur Verfügung stehenden Zeit nicht feststellen, dass die Antragstellerin im Hauptsacheverfahren mit überwiegender Wahrscheinlich­keit obsiege. Der Fall werfe die schwierige Frage nach der Geltung und Reichweite des für Amtswalter geltenden Neutralitätsgebots in politischen Auseinandersetzun­gen außerhalb von Wahlkampfzeiten und ohne Beteiligung politischer Parteien auf. Zulässigkeit und Grenzen von staatlichen Aufrufen an die Bevölkerung zu Kundge­bungen oder ähnlichen politischen Aktionen seien jedoch bislang in der Recht­sprechung nicht hinreichend geklärt. Bei dieser Sachlage sehe der Senat keine Ver­anlassung zum Erlass der begehrten einstweiligen Regelung. Zwar werde die An­tragstellerin durch den Aufruf des Oberbürgermeisters in ihren Grundrechten berührt. Sie könne ihre Versammlung aber wie geplant durchführen.

Der Beschluss des Oberverwaltungsgerichts ist unanfechtbar.
Aktenzeichen: 15 B 45/15 (I. Instanz: VG Düsseldorf 1 L 54/15)

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