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Berlin:

52% der Bevölkerung meinen, "Politik soll auf Pegida zugehen" - Infratest DiMAP: Sympathie für Pegida nach "Charlie Hebdo"-Attentat wenig verändert

Stand: 12.01.15 22:43 Uhr

12.01.2015. Die Haltung der Bürger zur Pegida-Bewegung hat sich durch das Attentat in Paris kurzfristig nicht verändert: Nachdem zu Wochenbeginn 21 Prozent der Deutschen Sympathie für Pegida zeigten, äußerten am Tag nach dem Anschlag 22 Prozent der Bevölkerung sehr großes (5 Prozent) bzw. großes Verständnis (17 Prozent) für die Demonstrationen. Sieben von zehn haben hingegen weiterhin wenig (35 Prozent) oder gar kein Verständnis (37 Prozent) für die montäglichen Protestmärsche. 52% der Bevölkerung sind der Meinung, die Politik solle auf Pegida zugehen.

Das hat das Meinungsforschungsinstitut INFRATEST / DIMAP im Auftrag von ARD- DeutschlandTREND ermittelt.

Am letzten Montag hat das Bündnis „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" nach Angaben von Infratest / Dimap  rund 18.000 Menschen für die Demonstration in Dresden mobilisiert.

Für die Kritik von „Pegida" an der deutschen Zuwanderungs- und Flüchtlingspolitik äußern 21 Prozent der Wahlberechtigten sehr großes bzw. großes Verständnis. In den östlichen Bundesländern zeigen 31 Prozent Sympathie für die „Pegida"-Protestmärsche, deutlich mehr als im Westen (19 Prozent). In Reihen der AfD-Anhängerschaft hat „Pegida" die meisten Sympathisanten: Drei Viertel (76 Prozent) zeigen dafür Verständnis.

Politik soll auf Pegida zugehen

Die Hälfte der Bevölkerung (52 Prozent) ist der Meinung, dass die Politik auf die „Pegida"-Bewegung zugehen sollte – innerhalb der „Pegida"-Sympathisanten sind es 85 Prozent. 38 Prozent der Bundesbürger sprechen sich demgegenüber für eine klare Abgrenzung aus.

Ein Motiv für den Unmut der „Pegida"-Demonstranten ist in deren subjektiv empfundener Unsicherheit über die Verhältnisse in Deutschland im Allgemeinen und ihrer persönlichen Lebenssituation im Speziellen zu finden. Dass in der Vergangenheit die Verhältnisse in Deutschland unsicherer geworden sind, bejahen 42 Prozent der Bürger insgesamt, aber 62 Prozent der „Pegida"-Sympathisanten.

Auch die Auswirkungen der politischen Weltlage auf uns in Deutschland empfinden „Pegida"-Sympathisanten als deutlich bedrohlicher (55 Prozent) als die Bürger insgesamt (44 Prozent). Die Analyse einzelner Lebensbereiche zeigt: Je größer die Unsicherheit ist, desto größer fällt das Verständnis für „Pegida" aus. Dabei spielt die Sorge um die finanzielle Absicherung im Alter (52 Prozent) und um die Stabilität der Gesellschaft (48 Prozent) eine besonders wichtige Rolle.

Darüber hinaus vertreten sehr viele „Pegida"-Sympathisanten (85 Prozent) die Auffassung, dass der Einfluss der Bürger auf die Politik zu gering ist.

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