Schüler im Unterricht | Bildquelle: RTF.1

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SPD-Bildungspolitiker: Aktuelle Politik muss mehr in den Schul-Unterricht - Kenntnisse oft "erschreckend"

Stand: 12.01.15 15:52 Uhr

"Die Welt gerät immer mehr aus den Fugen", die politische und ethische Vorbildung der Jugendlichen aber sei oft erschreckend - das meint der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion in Bayern, Martin Güll. Er fordert: Mehr Raum für tagesaktuelle Politik und praktische Politikerfahrung an den Schulen. "Es ist wirklich dringend notwendig, tagesaktuelle Politik und die Gesamtzusammenhänge stärker im Unterricht zu behandeln", so Güll.

Eine Stunde Sozialkunde wie an Bayerns Gymnasien reiche nicht. das zeigen laut Güll "die momentanen Diskussionen, insbesondere in den Social-Media-Kanälen".

Vielfach sei es ausschließlich dem persönlichen Engagement einzelner Lehrkräfte zu verdanken, wenn aktuell brisante Themen im Unterricht diskutiert würden. "Politische Rattenfänger haben bei den Kindern und Jugendlichen immer dann leichtes Spiel, wenn wenig politische Vorbildung oder Hintergrundwissen vorhanden sind", betont Güll.

Darüber hinaus fordert der Bildungsexperte, politische Prozesse erfahrbarer zu machen. "Planspiele als Mittel der erlebnisorientierten Bildung im Unterricht, wie sie mit Schülerinnen und Schülern im Landtag, aber auch an Schulen vor Ort durchgeführt werden, sorgen für große Begeisterung und Engagement bei den Buben und Mädchen", erklärt Güll. "Aber auch hier ist es oft davon abhängig, ob engagierte Schulleiterinnen und Schulleiter und Lehrkräfte diesen oft zeitintensiven Projekten den notwendigen Platz einräumen und sich um die Durchführung persönlich kümmern. Hier müssen die Mittel für diesen fächerübergreifenden Unterricht durch externe Experten deutlich aufgestockt werden, damit möglichst alle in den Genuss eines jugendgerechten Politikunterrichts kommen", fordert der Vorsitzende des Bildungsausschusses im Bayerischen Landtag.

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