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Stuttgart:

Sanierung des Landtagsgebäudes verläuft im Zeitplan - "Kostenrahmen wird eingehalten"

Stand: 12.01.15 13:09 Uhr

12.01.2015. Die Sanierungsarbeiten am Haus des Landtags gehen termingerecht vonstatten. Bis Ende März 2016 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, sodass die konstituierende Sitzung des künftigen 16. Landtags von Baden-Württemberg im neuen Plenarsaal stattfinden kann. Dies teilte Landtagspräsident Guido Wolf (CDU) am Montag, 12. Januar 2015, vor der Presse in Stuttgart mit. Auch der beschlossene Kostenrahmen in Höhe von 52,1 Millionen Euro kann laut Wolf nach derzeitigem Stand eingehalten werden. Mit dem Bau des Bürger- und Medienzentrums in unmittelbarer Nähe zum Landtagsgebäude soll Mitte Februar 2015 begonnen werden.

„Die Umbauarbeiten im Haus des Landtags betreffen technische und energetische Maßnahmen sowie runde Dachöffnungen, die den Plenarsaal mit Tageslicht versorgen. Im Rahmen der denkmalschutzrechtlichen Möglichkeiten wollen wir dieses Gebäude allen geltenden baurechtlichen, technischen und gestalterischen Anforderungen anpassen, ob es um Brandschutz, Barrierefreiheit, Beleuchtung, Raumakustik, Haus- und Sicherheitstechnik oder Energieeffizienz geht", erklärte der Landtagspräsident. Auch ein „Raum der Stille" sei geplant.

Wolf erinnerte an den einstimmigen Beschluss des Landtagspräsidiums vom 27. November 2012, mit den Sanierungsmaßnahmen das Berliner Büro Staab Architekten zu beauftragen, das aus dem vorangegangenen Vergabeverfahren als Sieger hervorgegangen war. Der Entwurf dieses Architekturbüros sehe einen direkten Blickbezug aus dem Plenarsaal zum Himmel vor, und zwar durch insgesamt zwölf Lichtkegel, die sich nach oben hin ausweiten. Darüber hinaus sorgten weitere zylindrische Öffnungen im Dach für eine gleichmäßige Versorgung der Lichtdecke mit Tageslicht. Zusätzlich zu den Glasöffnungen im Dach stellten große Öffnungen in der Plenarsaalwand zum Foyer hin einen Sichtbezug in den Rosengarten her.

„Mit der baulichen Optimierung des Gebäudes und der technischen Anlagen wird das Haus des Landtags energetisch auf den neuesten Stand gebracht", erläuterte Wolf. Durch ein fortschrittliches Energiekonzept für Wärme, Kälte und Beleuchtung könne künftig ein erheblicher Teil an Energie eingespart werden. Außerdem werde die energetische Qualität der Gebäudehülle deutlich verbessert. „Mit der Baumaßnahme sollen die Anforderungen der Energieeinsparverordnung EnEV 2014 zum Primärenergiebedarf um fast 50 Prozent unterschritten werden", berichtete der Landtagspräsident.

„Ich freue mich sehr, dass wir aus heutiger Sicht mit den Baumaßnahmen im Zeitplan sind", sagte Wolf. Im August 2013 sei mit den Rückbauarbeiten und den Schutzmaßnahmen für den denkmalgeschützten Bestand begonnen worden. Mit den Abbruch- und Rohbauarbeiten habe man im Februar 2014 angefangen. Es sei vorgesehen, die Rohbauarbeiten bis Ende Februar 2015 abzuschließen. Ein wichtiger Meilenstein sei die Fertigstellung des Plenarsaaldaches im Rohbau Ende des vergangenen Jahres gewesen. Rund die Hälfte der Bauleistungen ist Wolf zufolge inzwischen vergeben. Die Gesamtkosten für die Generalsanierung des Landtagsgebäudes bezifferte er mit 52,1 Millionen Euro. Darin sei ein Risikopuffer in Höhe von 4,7 Mio. Euro enthalten.

Neubau Bürger- und Medienzentrum

„Was den Neubau des Bürger- und Medienzentrums anbelangt, so werden die vorbereitenden Maßnahmen noch Ende Januar 2015 in Angriff genommen", kündigte der Landtagspräsident an. Mitte Februar sollten dann die Bauarbeiten anlaufen. Die Fertigstellung des Projekts werde für das 1. Quartal 2017 angestrebt.

Bei dem Entwurf, mit dessen Umsetzung das Architekturbüro Henning Larsen Architects (Kopenhagen/München) durch Entscheidung des Präsidiums vom 18. Februar 2014 beauftragt wurde, handelt es sich Wolf zufolge um eine optimierte Variante des ursprünglichen Plans. So sei beispielsweise gegenüber dem Erstentwurf die Gesamtfläche um 18 Prozent reduziert worden. Das Kostenvolumen liege jetzt einschließlich der Berücksichtigung von Unvorhergesehenem und Baupreisindexsteigerung (1,5 Mio. Euro) bei insgesamt 17,5 Mio. Euro.

Das Bürger- und Medienzentrum wird nach Angaben Wolfs als Erweiterungsbau östlich des bestehenden Landtagsgebäudes an der Konrad-Adenauer-Straße errichtet. „Zum einen sollen hier vor allem die jährlich über 40.000 Besucherinnen und Besucher des Landtags betreut werden. Hier werden, ganz im Sinne eines Bürgerparlaments, Sitzungen, Konferenzen, Vorträge und Seminare stattfinden. Dies eröffnet uns die große Chance, den Landtag für die interessierte Öffentlichkeit transparenter zu machen", führte der Landtagspräsident aus. Zum anderen schaffe man für die Medienvertreter insbesondere bei Pressekonferenzen gute Arbeitsbedingungen. Die Nutzfläche des Bürger- und Medienzentrums umfasse ca. 1.200 qm.

Die kreisförmige Agora, Grundidee eines in den Schlossgarten integrierten kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Zentrums, bilde den Ausgangspunkt des Entwurfes von Henning Larsen Architects. „Angelehnt an ein Amphitheater stellt sie nicht nur den Haupteingang des auch direkt mit dem Plenargebäude verbundenen Zentrums dar, sondern dient auch als Treffpunkt und Forum für Veranstaltungen und Begegnungen", so Wolf.

Hinsichtlich der im Zuge der Bauarbeiten erforderlichen Maßnahmen zur Grundwasserhaltung stellte der Landtagspräsident klar, dass diese bis 14. August 2015 erledigt sein sollen. Die Grundwasserhaltung für den Erweiterungsbau der Württembergischen Landesbibliothek (WLB) könne somit wie geplant ab Mitte August direkt im Anschluss beginnen. Wolf: „Die Projekttermine für die Erweiterung der WLB werden also durch den Neubau des Bürger- und Medienzentrums nicht beeinträchtigt."

 

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